Ursachen für Nasenpolypen entdeckt

Vererbung, Allergien, Umweltfaktoren und Chemikalien im Beruf

Die Ursache für Polypen in der Nase galt lange als weitgehend ungeklärt. Kinder, wie auch Erwachsene können von diesen gutartigen Wucherungen in der Nase, die das Atmen erschweren und zu erheblichen körperlichen Beeinträchtigungen führen können, betroffen sein.

Die Größe der Wucherungen variiert, sie reicht von Millimetern bis hin zu einer Größe, die das Atmen durch die Nase fast völlig unmöglich macht. Chronische Entzündungen, verursacht durch Viren, Bakterien oder Pilze, Allergien und Asthma standen bislang in Verdacht, Auslöser zu sein.

Ein Wissenschaftlerteam aus Griechenland konnte durch eine Fall-Kontroll-Studie nähere Aufschlüsse gewinnen und weitere Ursachen aufdecken. Umweltfaktoren und Chemikalien im Beruf hatten erhebliche Signifikanz für das Auftreten von Polypen.

Studie ermittelt Ursachen für Polypen

Ein griechisches Wissenschaftlerteam untersuchte 100 Patienten von drei Athener Kliniken und 102 Kontrollpersonen. Bei jedem Studienteilnehmer wurde bei der Anamnese Geschlecht, Bildungsniveau, Familiengeschichte, Allergien, Rauchen, berufliche Tätigkeiten und Umweltbelastungen ermittelt.

Symptome bei Nasenpolypen

Die durch Nasenpolypen verursachte Symptomatik hängt vom Schweregrad und den anatomischen Gegebenheiten ab, folgende Beschwerden werden häufig beobachtet:

  • Erschwerte Nasenatmung
  • Undeutliche, verwaschene Aussprache, „durch die Nase sprechen“,
  • Leistungsschwäche
  • Schlafstörungen, Schnarchen
  • Vermindertes Riechvermögen
  • Häufige Entzündung der Nasennebenhöhlen

Allergien und Vererbung Ursachen für Polypen in der Nase

Die Wissenschaftler stellten fest, dass Polypen auch familiär bedingt sein können. Bei insgesamt 13,3% der Patienten kamen Polypen in der Familie vor. Bei der Kontroll- gruppe hingegen hatte keiner der Familienangehörigen Nasenpolypen. Noch überzeugender war das Vorliegen von Allergien bei den Patienten mit Polypen. Bei 64% der Patienten wurden verschiedene Allergien festgestellt und bei 12% wahrscheinliches Vorliegen von Allergien.

Umweltfaktoren und Chemikalien Ursache für Polypen

An manchen Arbeitsplätzen kommen Angestellte mit Chemikalien und belasteten Stäuben in Kontakt. Auch dies kann zu Nasenpolypen führen, stellten die Wissenschaftler fest. Insbesondere Kontakt mit Chemikalien am Arbeitsplatz stellte sich als häufige Ursache bei den Patienten mit Polypen heraus. Rauchen hingegen stellte keinen signifikanten Auslösefaktor dar. Auch der Bildungsstand war irrrelevant für das Auftreten von Polypen.

Die Wissenschaftler schlossen aus den Ergebnissen, die sie durch ihre Studie gewonnen hatten, dass Nasenpolypen sehr häufig durch Allergien verursacht werden und familiär bedingt sein können. Eine genetische Disposition hat nach Auffassung der griechischen Wissenschaftler allerdings auch Einfluss auf die Häufigkeit des Auftretens von Nasenpolypen durch Chemikalien und Stoffe aus der Umwelt und am Arbeitsplatz. Patienten litten häufiger unter Polypen, wenn sie mit Chemikalien am Arbeitsplatz konfrontiert wurden und gleichzeitig Polypen in der Familie auftraten.

Behandlung von Nasenpolypen, Ursachenbekämpfung

Die Therapie der Wahl bei Nasenpolypen bestand bislang in erster Linie aus zwei Optionen: Langzeitbehandlung mit Cortisonspray (meist mind. 6 Monate) und/oder Operation. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler aus Athen eröffnen eine weitere Herangehensweise: Allergenvermeidung, sowie Expositionsstop gegenüber auslösenden Chemikalien im Wohn- und Arbeitsumfeld. Dort, wo Allergene und Chemikalien nicht vermieden werden können, sollte von Betriebsseite präventiv für Schutz durch Tragen von Schutzmasken, gute Belüftung, als auch durch Absaugung von Chemikalien und Stäuben gesorgt werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 28. Feb. 2011

Literatur:

Alexiou A, Sourtzi P, Dimakopoulou K, Manolis E, Velonakis E., Nasal polyps: heredity, allergies, and environmental and occupational exposure, J Otolaryngol Head Neck Surg. 2011 Feb;40 (1):58-63.


Ein Kommentar zu “Ursachen für Nasenpolypen entdeckt”

  1. Claudia 22. August 2011 um 22:20

    Dr.med.axel Bolland hat die ERfahurng gemacht, dass Polypen meist ein Zeichen einer Glutenintoleranz sind. Leider ist diese Intoleranz soweit ich weiss häufig nicht nachzuweisen, bestenfalls bei der Zöliakie, der schlimmsten Form, aber auch da ist der Bluttest schon mal falsch negativ wie bei einer Freundin, die Diagnose konnte erst durch eine Dünndarmbiopsie gestellt werden. Erst diese Biopsie ist ein fast 100% sicheres Diagnosemittel.
    Meinem Onkel hat man als Kind die Ploypen entfernt, dann die Mandeln, er hatte über 60 Jahre zum Teil schlimme Probleme mit der Nase. 10 Jahre war dann die Nase zu zuletzt.Geheilt wurde er erst und zwar innerhalb von 6 Monaten, als er meinen Rat annahm und sich glutenfrei ernährte.Er zieht das durch und die Nase ist seit nunmehr 1 Jahr dauerhaft frei.Einmal klagte er wieder über leichte Beschwerden, er hatte im Urlaub bemehlten, gebratenen Fisch gegessen! Nach einem halben Jahr war wieder alles super.

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