Pfingsten Schmetterlinge zählen gehen – Tag der Biologischen Vielfalt

Schmetterlinge zählen

BUND ruft bundesweit zur Bestandsaufnahme der Schmetterlinge

Trotz des kühlen Wetters sind schon viele Schmetterlinge unterwegs. Kaum ist die Sonne da, genießen sie es, durch die Lüfte zu schaukeln. Manche der Falter, die man jetzt sieht, gab es längere Zeit kaum noch. Dass einige Herbizide verboten wurden, scheint Erfolg zu zeigen.

Abenteuer FaltertageWie viele Schmetterlinge und welche Arten in Deutschland umherfliegen, möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wissen und ruft dazu auf, beim Pfingstspaziergang am kommenden Wochenende Schmetterlinge zu zählen.

Die Naturschutzorganisation will sich mit den Ergebnissen einen Überblick über die Verbreitung ausgewählter Falterpopulationen verschaffen. Zählbögen mit Abbildungen von zehn gesuchten Arten sind unter BUND Faltertage und bei den mehr als 2000 Kreis- und Ortsgruppen des BUND erhältlich. Die Ergebnisse können Online im Internet oder per Post gemeldet werden.

„Gezählt werden solche Falter, die auch von Ungeübten leicht zu erkennen sind. Zu Pfingsten sind voraussichtlich unter anderem Aurorafalter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs zu beobachten. Im Gegensatz zu einem Großteil der heimischen Schmetterlinge sind diese Arten noch relativ weit verbreitet“, so BUND-Naturschutzexperte Mark Hörstermann. Bei einem Drittel aller europäischen Schmetterlingsarten schrumpften derzeit die Bestände. Jede elfte der 435 Tagfalterarten Europas sei inzwischen vom Aussterben bedroht. Von 190 in Deutschland vorkommenden Tagfalterarten sei nur noch etwa ein Fünftel dauerhaft gesichert.

Der 22. Mai wurde von den Vereinten Nationen weltweit zum Tag der Biologischen Vielfalt erklärt. Damit soll auf den Reichtum natürlicher Lebensformen sowie auf deren Bedrohung aufmerksam gemacht werden. Hörstermann: „Schmetterlinge sind wie kaum eine andere Tiergruppe geeignet, diese Vielfalt zu bestaunen. Die variationsreichen Lebensräume und Anpassungstechniken spiegeln sich in den unterschiedlichen Formen und Farben der Falter wider. Die industrielle Landwirtschaft, aber auch exotische Pflanzen und der Einsatz von zuviel Dünger in Gärten drängen jedoch den Artenreichtum stark zurück.“ Das führe auch zum Verlust für Schmetterlinge besonders geeigneter Landschaftstypen wie Moore, Auen oder Feuchtwiesen.

Eine Teilnahme an den diesjährigen Schmetterlingszählungen des BUND ist noch bis Ende Oktober möglich. Erbeten wird auch die Wiederholung der Zählung an verschiedenen Tagen. Der BUND weist zudem auf Möglichkeiten hin, den Schmetterlingen direkt zu helfen. Zu den einfachsten Tipps gehören: In Gärten und Parks möglichst viele heimische Pflanzenarten ansiedeln, Grünflächen nicht zu häufig mähen und auf Torf und Agrargifte verzichten. Als Lohn winke eine bunte Vielfalt im Pflanzenbeet und mit vielen farbenprächtigen Schmetterlingen darüber, so der BUND.

Bestellung von kostenlosen Zählbögen und Broschüren zum Schmetterlingsschutz per Telefon unter 030-27586442 oder per E-Mail an faltertage@bund.net

Literatur: BUND Pressemitteilung vom 17. Mai 2010


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