E10 Benzin: Verunsicherung treibt weitere Blüten

Wirtschaft und Politik sind weiterhin planlos

Als Unsinn bezeichnet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die neusten Entwicklungen beim Thema E10-Benzin. Die Einführung einer E10-Versicherung sei widersinnig und trage zur weiteren Verunsicherung der Verbraucher bei. „Unter diesen Umständen kann ich es niemandem verübeln, wenn er einen Bogen um E10 macht“, erklärt Vorstand Gerd Billen.

Weiterhin fehlt es an einer rechtsverbindlichen Garantieerklärung für Autofahrer, dass ihr Auto E10 verträgt. Daran ändert auch die gemeinsame Erklärung von Entwicklungsvorständen der Automobilhersteller nichts, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Montag veröffentlicht hat. Der vzbv fordert von Wirtschaft und Politik, endlich Planungssicherheit für PKW-Besitzer zu schaffen. „Das Maß der Dinge ist und bleibt eine rechtsverbindliche Garantieerklärung der Hersteller, die den Haltern über das Kraftfahrtbundesamt zugestellt werden muss“, fordert Billen.

Versicherung steigert die Skepsis

Auch die Einführung einer E10-Versicherung, wie sie der Mineralölkonzern Shell seit kurzem anbietet, steigert die Verunsicherung der Kraftfahrer. „Wer möchte schon Benzin tanken, gegen das er sich erst versichern muss?“, fragt Billen. Zumal greife die Versicherung erst, wenn eine „Unbedenklichkeitserklärung“ des Herstellers vorliege.

Umfassende Klimaschutzstrategie für den Verkehrssektor vorlegen

E 10 ist nach Auffassung des vzbv ein Paradebeispiel für eine Klimaschutzpolitik, die zu viel kostet, zu wenig nützt, aber den großen Akteuren, vor allem der Autoindustrie nicht schadet. Die Bundesregierung sollte im Verkehrssektor mit Nachdruck auf diejenigen Maßnahmen setzen, die zu geringen Kosten und mit umfassenden Vorteilen für die Verbraucher CO2-Einsparungen bringen, das heißt vor allem:

  • Verbesserungen bei der Effizienz der PKW
  • Fortentwicklung der CO2-orientierten Kfz-Steuer
  • Ausbau des öffentlichen Verkehrs
  • Offene Debatte über die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen

Autor: Verbraucherzentrale, 29.03.2011


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