Klinik entdeckt Ursachen für allergisch bedingte Kontaktdermatitis

Schutz vor Kontaktallergenen:

Allergenfreie Schutzhandschuhe, Gummihandschuhe mit Baumwolle

Kontaktdermatitis ist eine der häufigsten arbeitsbedingten Dermatosen. Diese Hautprobleme können so schwerwiegend sein, dass sie zu Berufsunfähigkeit führen. Bei Maurern kann durch Kontakt mit Zement, sowohl eine allergisch bedingte Kontaktdermatitis, als auch irritativ bedingte Dermatitis auftreten. Doch das ist nicht die einzige Ursache für deren Kontaktdermatitis. Um sich vor Hautreizungen durch Zement zu schützen, werden Schutzhandschuhe getragen. Diese Gummihandschuhe stellen ebenfalls ein Problem dar, sie begünstigen das Entwickeln einer allergisch bedingten Kontaktdermatitis, das fand jüngst eine Klinik heraus. Nutzung von Schutzhandschuhen, die allergenfrei sind oder innen mit Baumwolle ausgestattet, könnten bei einigen Fällen das Sensibilisierungsrisiko senken.

Wissenschaftler leisten Ursachenforschung

Brasilianische Wissenschaftler führten eine Studie durch, um zu ermittel, wie häufig allergisch bedingte Kontaktdermatitis bei Bauarbeitern auftritt. Sie bewerteten hierfür ein repräsentatives Kollektiv von Bauarbeitern, die im Zeitraum zwischen Januar 2005 und Dezember 2009 in ihrer Klinik medizinische Hilfe gesucht hatten. Die Mediziner hatten sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, herauszufinden, was die Bauarbeiter so stark sensibilisierte, dass sie eine Kontaktdermatitis entwickelten. Als Kontrollgruppe dienten normale Patienten, die nicht als Bauarbeiter tätig waren. Bei beiden Gruppen wurden umfangreiche Hauttests, sogenannte Patch-Tests durchgeführt.

Diagnostik brachte mehrere Ursachen zutage

Durch die Untersuchungen stellten die Mediziner eine Ursache fest mit der sie nicht gerechnet hatten. Die Bauarbeiter waren nicht nur auf Zement sensibilisiert, wie man es erwartet hätte, sondern auch auf Gummi, bzw. dessen Vulkanisierungsstoffe.

Von den 525 Patch-Tests, die von den brasilianischen Wissenschaftlern analysiert wurden, waren 466 (90%) normale Patienten und 53 (10%) Maurer. Die Hände waren bei 38 (61%) von ihnen betroffen. 13 Patienten (24%) litten unter irritativer Kontaktdermatitis und 40 (76%) hatten eine allergische Kontaktdermatitis entwickelt. Die Gruppe der Bauarbeiter war auf Zement sensibilisiert und bei 54,7% Patienten (29) wurde eine Sensibilisierung auf Vulkanisationsmittel nachgewiesen, die zur Herstellung für Gummi verwendet werden. 23 Patienten (43,4%) hatten eine Sensibilisierung sowohl auf Zement als auch auf Gummi.

Umfassende Diagnostik ist wichtig

Die Studie belegt die Wichtigkeit umfangreicher Patch-Tests, um alle Ursachen einer Kontaktdermatitis abzuklären. Bei den Maurern, die an der Studie teilnahmen, war allergische Kontaktdermatitis auf beides häufig, eine Sensibilisierung auf Zement, sowie Gummi und dessen Vulkanisierungsmittel.

Prävention – Allergenfreie Schutzhandschuhe, Gummihandschuhe mit Baumwolle

Der Kontakt zu Zement ist für Maurer nicht vermeidbar. Um einer allergischen oder irritativen Kontaktdermatitis vorzubeugen, ist die Auswahl geeigneter allergenfreier Schutzhandschuhe entscheidend. In normalen Gummihandschuhen schwitzen die Hände bei harter Arbeit schnell sehr stark, was das Allergierisiko verstärkt. Schutzhandschuhe, die innen mit Schweiß aufsaugender Baumwolle ausgestattet sind, verhindern den direkten Kontakt mit dem Gummimaterial. Falls solche Handschuhe nicht verfügbar sind, kann sich ein Maurer kostengünstig behelfen, indem er Baumwollhandschuhe in den Gummihandschuhen trägt. Hierzu muss man die Schutzhandschuhe nur eine Nummer größer nehmen, damit sie nicht zu eng werden. Von einem sorglosen Umgang mit Zement ohne Schutzhandschuhe sollte jeder Maurer ganz absehen, um im eigenen Interesse vorzusorgen, dass eine starke zu Berufsunfähigkeit führende Kontaktdermatitis gar nicht erst eintritt.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 16. August 2012

Literatur:

Lazzarini R, Duarte IA, Sumita JM, Minnicelli R., Allergic contact dermatitis among construction workers detected in a clinic that did not specialize in occupational dermatitis, An Bras Dermatol. 2012 Aug;87(4):567-71.


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