Hilfe bei Kopfschmerzen, Schwindel und Asthma an Weihnachten

Obwohl das ganze Weihnachtsfest harmonisch abgelaufen ist und das Essen wunderbar gelungen, stellen sich bei manchen Menschen Kopfschmerzen, Schwindel oder Asthmaanfälle ein. Woran mag es liegen, wenn nicht tief ins Glas geschaut wurde und kein Stress vorhanden war? Einer der Hauptauslöser können duftstoffhaltige Geschenke oder speziell für die Festtage aufgetragene Duftstoffe sein.

Aftershaves, Parfüms und Bodylotions sind dafür bekannt, Asthma und Kopfschmerzen auszulösen. Grund dafür können die darin enthaltenen komplexen Chemikaliengemische sein, die auf das Nervensystem oder die Atmungsorgane einwirken. Über 4.000 Chemikalien kommen in künstlichen Duftstoffen zur Anwendung. Lösemittel wie bspw. Xylol, Toluol, Azeton oder allergieauslösende natürliche ätherische Öle wie u.a. Kampfer, Citral und Limonen gelten als typische Inhaltsstoffe. Besonders empfänglich für Reaktionen gegenüber Duftstoffen sind Asthmatiker, Chemikaliensensible, Personen mit MCS- Multiple Chemical Sensitivity und Allergiker.

Auch Kerzen, Duftkerzen und Raumduftsprays zählen häufig zu den Auslösern von Beschwerden. Normale Kerzen bestehen aus Paraffin, ein Abfallprodukt der Erdölindustrie, und die Dochte sind oft zusätzlich bleihaltig. Wer nicht lüftet nach dem Abbrennen von Kerzen, hat schnell eine hohe Schadstoffkonzentration in der Innenraumluft. All diese Chemikalien addieren sich zu den bereits in der Raumluft befindlichen Chemikalien aus Reinigungsmitteln, Möbeln, etc. hinzu und sorgen dafür, dass das „Fass überläuft“. Beschwerden stellen sich ein.

Was häufig hilft gegen Kopfschmerzen oder Asthma an Festtagen, ist frische Luft und Eliminieren von Duftstoffen. Stellten sich Asthma, Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen oder erhebliche Stimmungsschwankungen nach Abbrennen von Kerzen, Anwendung eines Parfüms, Aftershaves, Raumduftes oder ähnlichem ein, weg damit. Das mag zwar traurig für denjenigen sein, der die Duftstoffe geschenkt hat, aber auch ein Lehrstück. Duschen mit neutralem Duschshampoo, ein Spaziergang durch die klare Winterluft und lüften des Wohnraums führt häufig schnell zu Linderung.

Autor: Silvia K. Müller, Dezember 2007

Literatur:

  1. Burstein R, Jakubowski M., Unitary hypothesis for multiple triggers of the pain and strain of migraine, J Comp Neurol. 2005 Dec 5;493(1):9-14
  2. Fisher BE.,Scents and sensitivity, Environ Health Perspect. 1998 Dec;106(12):A594-9
  3. Elberling J, Skov PS, Mosbech H, Holst H, Dirksen A, Johansen JD.,Increased release of histamine in patients with respiratory symptoms related to perfume. Clin Exp Allergy. 2007 Nov;37(11):1676-80
  4. Baldwin CM, Bell IR, O’Rourke MK., Odor sensitivity and respiratory complaint profiles in a community-based sample with asthma, hay fever, and chemical odor intolerance, Toxicol Ind Health. 1999 Apr-Jun;15(3-4):403-9
  5. Baldwin CM, Bell IR, O’Rourke MK, Lebowitz MD., The association of respiratory problems in a community sample with self-reported chemical intolerance. Eur J Epidemiol. 1997 Jul;13(5):547-52
  6. Baldwin CM, Bell IR., Increased cardiopulmonary disease risk in a community-based sample with chemical odor intolerance: implications for women’s health and health-care utilization, Arch Environ Health. 1998 Sep-Oct;53(5):347-53
  7. Bell IR, Schwartz GE, Peterson JM, Amend D., Self-reported illness from chemical odors in young adults without clinical syndromes or occupational exposures, Arch Environ Health. 1993 Jan-Feb;48(1):6-13
  8. Cone JE, Shusterman D., Health effects of indoor odorants,Environ Health Perspect. 1991 Nov;95:53-9.
  9. Henneberger PK., Work-exacerbated asthma, Curr Opin Allergy Clin Immunol. 2007 Apr;7(2):146-51.
  10. Kelman L.The triggers or precipitants of the acute migraine attack, Headache Center of Atlanta, Cephalalgia, 2007 May;27(5):394-402
  11. Kumar P, Caradonna-Graham VM, Gupta S, Cai X, Rao PN, Thompson J., Inhalation challenge effects of perfume scent strips in patients with asthma, Ann Allergy Asthma Immunol. 1995 Nov;75(5):429-33
  12. Millqvist E, Bengtsson U, Löwhagen O.,Provocations with perfume in the eyes induce airway symptoms in patients with sensory hyperreactivity, Allergy. 1999 May;54(5):495-9
  13. Millqvist E, Löwhagen O., Placebo-controlled challenges with perfume in patients with asthma-like symptoms, Allergy. 1996 Jun;51(6):434-9

 


3 Kommentare zu “Hilfe bei Kopfschmerzen, Schwindel und Asthma an Weihnachten”

  1. Daniel 29. Dezember 2007 um 01:16

    Viele Menschen werden an den Weihnachtsfeiertagen an vielen dieser Symptome gelitten haben, ohne die Ursache ihrer Beschwerden zu kennen. Leider werden umweltbedingte Ursachen meist als letzte Möglichkeit für derartige Beschwerden angesehen, wenn überhaupt. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Leute lieber tausend andere Ursachen für Kopfschmerzen, Asthma-Beschwerden, Schwindel etc. in Betracht ziehen, bevor sie eventuell umweltbedingte Aspekte für ihre Beschwerden zulassen.

  2. Molly 17. März 2008 um 20:15

    Hallo Silvia,

    Deinen Bericht über Kopfschmerzen, Schwindel und Asthma kannst Du nun zu Ostern frisch aufleben lassen. Denn die Geschenke, z. B . Parfüms und dergleichen, die solche schwerwiegenden Symptome verursachen, bringt jetzt der Osterhase.

  3. Manfred 16. Juli 2008 um 22:52

    Hallo Silvia,

    habe schon mehr von Dir gelesen. Das sind sehr instruktive Beiträge! Heute stoße ich auf die Weihnachtsthemen und freue mich, vielleicht hier Zuhörer für meine Erfahrungen zu finden. Als Student war ich Weihnachten immer Gast: bei meinen Eltern, bei der Familie meiner Verlobten und hatte dort immer als Schlafwächter den Weihnachtsbaum. Am 1. Feiertag ging es mir nicht gut und am 2. Feiertag konnte ich nicht mehr aufstehen. Alle Feiertagspläne gingen nicht mehr – ich war Spielverderber. Am 3. „Feiertag“ kam dann der Hausarzt und verordnete mir einen grippalen Infekt und Bettruhe, die ich bei meinem Zustand (hohes Fieber außer den Symptomen einer richtigen Grippe) auch einhielt. Da ich so die Weihnachtsstimmung meiner Gastgeber ziemlich strapazierte, habe ich mich dann bald in mein Studentenheim zurückgezogen – mit dem Erfolg einer Genesung am 2. Tag danach. Da sich dies fast jedes Jahr abspielte, sagte meine Mutter, sie möchte mich zu Weihnachten bald nicht mehr einladen. –
    Als sich dies – verheiratet – in unserer kleinen Wohnung (Bettcouch im Wohnzimmer)wiederholte, kam ich, angeregt durch einen Beitrag im Radio darauf, dass der Weihnachtsbaum evtl. der Übeltäter ist. Versuche habe ich immer mal wieder gemacht und folgendes erkannt:
    Bereits die zahlreichen Adventsgestecke meiner Frau beeinträchtigten mein Wohlbefinden bereits am 3. Tag erheblich.
    Beim Weihnachtsbaum braucht es dafür höchstens 2 Tage. Nach dem Entfernen aus der Wohnung fühle ich mich etwa erst nach 3 Tagen wieder wohl. Dabei habe ich einen Hautkontakt mit den Nadeln auch bewusst vermieden.
    Ein Versuch nach 45 Jahren hatte das selbe Ergebnis. Im Laufe der Jahre habe ich eine Reihe von Stoffen erkannt, die ich nicht einatmen darf:
    Menthol (in manchen Rasierwassern und Erkältungsmedikamenten)
    Formaldehyd (so rochen viele Möbel)
    Zitronenöl, Limonene (in Haushaltschemikalien, Zahncremes, Nasenöl)
    Ausdünstungen von Waschmitteln, besonders aus Bett- und Leibwäsche, auch wenn die Wäsche vor einem Jahr erfolgte (als alleiniges Waschmittel geht Spee ein Ostwaschmittel bei Henkels)
    Da meine Lebensqualität trotz Aufmerksamkeit oft erheblich beeinträchtigt ist, ich bei Ärzten aber auf Unverständnis gestoßen bin, habe ich Interesse an Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen. Es sollten dabei erkannte Stoffe und Symptome aufgelistet werden.
    Zur Zeit suche ich Zusammenhänge mit einer Lebensmittelunverträglichkeit. Habe Gleichheit der beschriebenen Symptome bei Histaminintoleranz festgestellt und erste Beobachtungen gemacht.

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