Gefährliche Chemie aus der Waschtrommel
Greenpeace-Studie: Import-Textilien verschmutzen Gewässer in Deutschland
Von der Waschmaschine in den Fluss: Jede neue Textilie setzt Chemikalien frei Für den Import von NPE-haltigen Textilien existieren in der EU bisher keine Regelungen. Mit der jährlichen Einfuhr von 881 000 Tonnen Textilien nach Deutschland werden auch viele Tonnen NPE mitgeliefert. Einige Modemarken wie H&M, Adidas, Puma und Nike haben in betriebseigenen Regelungen 100 mg/kg NPE als Rückstandsmenge festgelegt. Bei einem weltweiten Exportvolumen von 150 000 bis 200 000 Tonnen Textilien führt so allein H&M 15 bis 20 Tonnen NPE in Absatzländer ein. „Die von den Firmen festgelegten Werte sind viel zu hoch“, sagt Santen: „Von der Herstellung bis zum Handel verteilt die
Textilindustrie weiterhin ihre Schadstoffe.“ Da nur vereinzelte Firmen überhaupt Grenzwerte haben, geht Greenpeace davon aus, dass die in hiesige Gewässer eingeleitete Menge NPE 88,1 Tonnen pro Jahr weit übersteigt.
Einen Ausstieg aus der Produktion mit gefährlichen Chemikalien bis zum Jahr 2020 haben bisher Nike, Adidas, Puma, Li Ning, H&M und C&A zugesagt. Greenpeace fordert alle Markenhersteller auf, den Einsatz von NPE in Produktionsprozessen bis zum Jahr 2013 zu beenden. Es sind längst ungefährlichere Alternativen auf dem Markt.
In zwei vorangegangenen Berichten hatte Greenpeace aufgedeckt, dass die internationale Textilindustrie die Trinkwasserdepots von Millionen Menschen in China vergiftet. Eine breite Auswahl (78 Artikel) in Asien gefertigter Textilien ließ Greenpeace anschließend auf NPE-Rückstände untersuchen. 14 dieser 78 Proben wurden für den aktuellen Test in einer standardisierten Haushaltswäsche bei 40 Grad gewaschen.
Autor: Greenpeace e.V., Gefährliche Chemie aus der Waschtrommel, 20. März 2012
Photo: Greenpeace
Toll, mit welchen Themen Ihr Euch unter anderem beschäftigt.
Weiter so!
Werden öfter vorbei schauen.
Grüße von der gesamten Redaktion