Mit gegenseitiger Rücksichtnahme anderen eine Freude bereiten

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Mir fällt immer wieder auf, dass die Menschen im gegenseitigen Umgang immer aggressiver werden, der allgemeine Umgangston lässt oftmals zu wünschen übrig und leider gehen viele Leute mit zunehmender Tendenz immer teilnahmsloser miteinander um. Dies lässt sich beispielsweise am Fahrstil der Autofahrer ableiten. Drängeln, aggressive und ungeduldige Teilnahme am Straßenverkehr sind an der Tagesordnung. Dabei wäre es ein leichtes, gegenseitige Rücksichtnahme im Alltag zu leben, z. B. alten Leuten über die Straße zu helfen, Ihnen ihre schwere Taschen heim zu tragen, in öffentlichen Verkehrsmitteln aufzustehen und seinen eigenen Platz anzubieten. Viele Autofahrer halten nicht einmal mehr am Zebrastreifen an. Die Bereitschaft, anderen entgegenzukommen, mal Rücksichtnahme sowie Anstand zu üben, gelangt immer mehr ins Hintertreffen. Dies ist keine schöne Entwicklung unserer Zeit, finde ich. So kann ich mich noch bestens an die Worte der Generation meiner Großeltern erinnern, sagten sie doch früher immer, die Jugend von heute… 

Gegen die heutigen Verhältnisse waren wir früher Gold, ehrlich, jetzt ohne Eigenlob, aber mir missfallen die Lebensgewohnheiten vieler unter uns, das ist nun nicht nur auf die Jugend bezogen, sondern betrifft m. E. alle Altersschichten. Mag sein, dass es vielen unter uns zu gut geht, dieses Geschenk leider als zu selbstverständlich angesehen wird, anders kann ich mir die negative Entwicklung nicht erklären. 

Ich wünsche mir inständig, dass die alten Zeiten in dieser Richtung wieder ein wenig Einzug in unseren Alltag halten. Ist es nicht ein schönes Gefühl, einen alten Menschen oder jemandem, dem es nicht gut geht, zu fragen, ob man die Tasche heim tragen oder vielleicht etwas besorgen kann? Gerade wo es kaum noch Einkaufsmöglichkeiten ohne Auto gibt. Schade, dass die Tante Emma-Läden komplett durch Shopping-Center an den Stadträndern abgelöst wurden. Es ist nicht immer alles von Vorteil, was neu ist. Die Innenstädte vergreisen, noch nie standen bei uns so viele Geschäfte leer wie heute. Ich kann nur von mir aus erzählen, ab und zu halte ich mit meinem Auto an und lasse ältere Menschen über die Straße wechseln, auch wenn dort kein Zebrastreifen ist. Die Belohnung ist zumeist ein dankbares Lächeln, über das ich mich dann ebenfalls freue.  

Vielleicht lasst Ihr die Hektik mal ein wenig raus aus Eurem Alltag und überlegt Euch, wie Ihr etwas mehr Rücksichtnahme leben könnt. Warum immer durch die Gegend hetzen, unnötig Sprit vergeuden und so anonym in den Tag leben?

Ihr glaubt gar nicht, welche Freude Ihr einem einsamen Menschen in Eurer Nachbarschaft mit einem kurzen Plausch bereiten würdet – dies würde mit allergrößter Freude dankend angenommen, 100pro. Nehmt Euch mehr Zeit, seid rücksichtsvoller, Eure Mitmenschen werden Euch danken. Die Welt wird dadurch schöner und lebenswerter, glaubt mir. Ihr merkt es spätestens dann, wenn Euch die dankbaren Blicke derjenigen anstrahlen, denen Ihr gerade eine Freude bereitet habt. Ich wette, das verschönt Euch ebenfalls Euren Tag. Also denkt dran, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft machen Spaß!

Denkt mal darüber nach,

Eure Patty  


6 Kommentare zu “Mit gegenseitiger Rücksichtnahme anderen eine Freude bereiten”

  1. Armin72 2. September 2008 um 07:25

    Hi Patty,

    stimmt, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme sind die große Ausnahme in unserem hektischen alltäglichen Tun. Dabei könnte man älteren Menschen tatsächlich mal unter die Arme greifen. Aber nicht nur zur älteren Generation ist das Verhältnis so, wer nimmt z. B. Rücksicht auf MCS-Kranke? Nicht einmal mein bester Kumpel tat das, die Freundschaft ist dahin, nur weil er nicht einmal ab und zu seinen extremen Parfum-Konsum einschränken wollte. Das ist mir echt zu hoch!

    Gruss Armin

  2. Molly 2. September 2008 um 10:06

    Tja Patty, Rücksichtnahme – damit sprichst Du ein Thema an, das mich ebenfalls schon lange beschäftigt. Ich weiß auch nicht, die Leute sind so sehr mit sich selbst beschäftigt und wollen nur noch gut aussehen, der Rest zählt nicht mehr. Rücksichtnahme und Freundlichkeit bleiben immer mehr auf der Strecke.

    @Armin

    Ich stimme Dir vollkommen zu, da Rücksichtnahme im Allgemeinen nicht sonderlich hoch im Kurs steht, ist es besonders schlecht um Rücksichtnahme gegenüber MCS-Kranken bestellt!

  3. Oscar 3. September 2008 um 11:06

    Das mit der Rücksichtnahme fängt schon beim Einkaufen an. Dort habe ich nicht nur einmal den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt bekommen, obwohl ich blinkend mit meinem PKW dort stand, nur weil die später Kommenden eine bessere Fahrposition hatten. Das nenne ich unerhört. Es sei angemerkt, dass auch ältere/alte Menschen so rücksichtslos und anstandslos vorgehen.

  4. Sebastian K. 8. September 2008 um 13:05

    Ich war eben kurz in der Stadt unterwegs und mir kam ein junger Mann mit Krücken entgegen. Er wollte in ein Geschäft. Ich hielt ihm die Tür auf und er strahlte mich tatsächlich dankbar an. Darüber freute ich mich dann ebenfalls, es machte mir viel Freude.

    Patty, mit Deinem Blog hast Du mich zum Nachdenken angeregt, man hetzt wirklich viel zu sehr durch die Gegend, ohne auf seine Mitmenschen zu achten.

    Gruss Basti

  5. Hans-Jörg Koerner 29. März 2009 um 14:44

    Hallo Patty,

    Deine Beschreibung des Verhaltens in der Gesellschaft beobachte ich auch zunehmend. Es ist zunehmend festzustellen, dass viele Grundwerte als nicht mehr zeitgemäß betrachtet werden, Anstand beispielsweise.Anstand ist eine Qualität des Herzens und hat wenig mit anerzogenen „guten Manieren“ zu tun. Ein anständiger Mensch ist ein Herzensmensch, einer der spürt, was ansteht. Doch wer kümmert sich heute noch um Anstand? Könnte das Wort „Anstand“ nicht anstandslos aus dem Lexikon gestrichen werden und niemand würde es vermissen? Wer ist denn heute noch anständig? Anstand bringt doch nichts und nützt doch nichts.
    Gilt Anstand in unserer Gesellschaft etwa nicht als antiquierte Schwäche, oder gar als Dummheit? Sind es nicht gerade die Unanständigen, die Rücksichtslosen, Respektlosen und Cleveren, die Furore machen und von den Jungen bewundert und imitiert werden? Anstand steht doch in unser Gesellschaft nicht mehr an. Heute will doch jeder so reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und jeder so tun, wie ihm gerade zu Mute ist. Ob er dadurch seine Mitmenschen verletzt, spielt überhaupt keine Rolle. Selbstbehauptung, Selbstverwirklichung und Selbstrechtfertigung sind gefragt.
    Um einem wirklich anständigen Menschen zu begegnen, einem, der es noch nicht verlernt hat, auf sein eigenes Herz und das Herz seines Gegenübers zu horchen, müssen wir vielleicht in die Wüste reisen zu den Nomaden.
    Vielleicht erkennen wir aber bei genauem Hinsehen in unserer nächsten Umgebung einige anständige Mitmenschen, auf die wir bislang gar nicht geachtet haben.

    Bleib so wie Du bist.

    Herzliche Grüße

    Hans-Jörg Koerner

  6. Anonymus 14. Januar 2010 um 17:07

    Hallo Patty,

    du hast recht.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Ich komme langsam in das Alter, wo man sich ernst darüber Gedanken machen muss, ob man die Welt positiv verändern will, oder in Zukunft in so einer Gesellschaft leben will.

    Denn mit solchen Unmenschen ist leider langfristig kein Zusammenleben möglich.

    Gruss A.

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