Nachhaltig Reisen – Grüner Tourismus ist angesagt

Die Dominikanische Republik, ein beliebtes Reiseziel der Deutschen, ist das diesjährige Partnerland der weltgrößten Reisemesse. Die ITB öffnet zum 42. Mal ihre Pforten vom 5. – 9. März 2008 unter dem Berliner Funkturm. Bei der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse präsentieren sich ca. 11.000 Aussteller aus 186 Nationen auf einer Ausstellungsfläche von etwa 150.000 Quadratmetern. Die Messeveranstalter rechnen in diesem Jahr mit 180.000 interessierten Besuchern.

Wir Deutschen sind die Reiseweltmeister schlechthin. Die weltgrößte Reisemesse gilt demnach als Magnet für Fachbesucher und Touristen zugleich. Für das Publikum sind die Messehallen am 8. und 9. März geöffnet und interessante Neuigkeiten warten für Reisesüchtige.

„Umweltverträgliches Reisen“ ist das Motto in diesem Jahr. Gut so, denn die Schönheit der Natur liegt uns allen am Herzen, schließlich möchten wir als Touristen keine umweltverschmutzten Stätten besuchen, bzw. gezielt dem Klimawandel entgegenwirken.

Die Reisebranche ist weltweit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und vielerorts, wie in den Südseeregionen, die einzige Einnahmequelle. Doch gerade diese Regionen mit ihrem fragilen Ökosystem, müssen geschützt werden. Das erkennt auch die Reisebranche zunehmend. Bedingt durch den Klimawandel sind Klimaschutz und umweltverträgliches Reisen die schwerpunktmäßigen Trends der globalen Reiseindustrie.

Grünes Reisen für unsere Umwelt

Es zeichnet sich hoffnungsvoll ab, dass jetzt neben dem auch beim Reisen eingetretenen Bio-Boom, zunehmend ein steigendes Interesse an „grünem Reisen“ gibt. Viele Urlauber sind bereit, freiwillige Flugabgaben bei der Buchung zu leisten, die in ökonomische Projekte fließen. Damit beruhigen die Touristen ihr Gewissen, aber sind solche Maßnahmen ausreichend? Ich weiß nicht, mir scheint es zuwenig und nicht immer konsequent. Die Branche sollte noch bessere Projekte entwickeln, die sich nachhaltig auswirken.

Welchen Einfluss haben Billigflüge auf den Klimawandel, fragt sich mancher zu Recht. Wäre es in heutigen Zeiten nicht angebracht, auf das Fliegen mit so genannten Billig- Airlines zu verzichten? Das Greenpeace-Magazin berichtet zum Thema Flugreisen: „Eine einzige Flugreise nach New York belastet die Erdatmosphäre so stark wie ein Jahr Autofahren“. Das ist sehr bedenklich.

Schade, denken da sicher viele, genau wie ich, denn wie komme ich billiger und bequemer und genauso schnell nach Paris oder New York?

Doch die Flüge zu Dumpingpreisen sorgen für ernstzunehmendes umweltschädliches Konsumverhalten mit nachhaltigen negativen Konsequenzen. Ökologie, Klimawandel, Umweltschutz werden die kommenden Jahre weiterhin an Bedeutung zunehmen, das kann man zum heutigen Zeitpunkt mit Sicherheit vorausschauend feststellen. Jeder hat es selbst in der Hand, ob er nun mit dem Billigflieger in den Urlaub startet, ob es eine Fernreise, ein umweltschonender Urlaub im eigenen Land sein soll oder ob man sogar mit dem eigenen Auto in Urlaub fährt.

Aber was tun wenn das Reisefieber plagt? Eine Menge ist machbar, wenn man nur will und jeder von uns kann, wenn er sich bemüht, bewusst Einfluss auf die globale Ökobilanz nehmen, denn auch hier zählt jeder so kleine positive Beitrag.

Lasst uns alle umdenken

Was ich mir wünsche ist jedenfalls, dass die Masse zukünftig zwar Wert auf klimaverträgliches Reisen legt, aber nicht nur, sondern auch andere wichtige Bereiche des „Grünen Reisens“ herausfordert. Allergiker, Menschen mit umweltbedingten Erkrankungen und Duftstoffallergiker gilt es ebenfalls in das weltweite Reiseangebot zu integrieren. Auf sie zu achten, kann auch eine Menge in die richtige Richtung lenken. Parfüms, duftende chemische Bodylotions, das zerstört beispielsweise die fragile Ökologie in den Südseeregionen und weil man sie überhaupt nicht braucht, sollten Reiseveranstalter darauf drängen, dass Touristen solche Umweltzerstörer und Allergieauslöser Zuhause lassen. Allergiker und Umwelt könnten aufatmen.

Ganz wichtige Aspekte sind auch umweltverträgliche Verhaltensweisen der Quartiergeber. Zu „grün“ gehört für mich unbedingt, dass in den Hotelanlagen auf Herbizide, Insektizide und Duftstoffe verzichtet wird, damit aus dem „Grüne Reisen“ keine Mogelpackung wird. Auf Airlines, die Pestizide an Bord versprühen, sollte großer Druck ausgeübt werden, denn das ist unnötig und schadet der Gesundheit von Passagieren und Personal.

Und ich als Parisfan, werde beim nächsten Mal statt dem Billigflieger den Zug nehmen.

Versprochen,

Eure Patty Paris


11 Kommentare zu “Nachhaltig Reisen – Grüner Tourismus ist angesagt”

  1. Violetta 7. März 2008 um 20:04

    Man müsste verstärkt bei den Hotelketten nach entsprechenden Unterkünften nachfragen, sonst tut sich in der Hinsicht nicht genügend.

    Der Bedarf ist wahrscheinlich höher als das Angebot, aber wenn niemand nachfragt und denen auf den Zahn fühlt, kommen Leute mit Umwelterkrankungen mal wieder zu kurz.

  2. Janik 7. März 2008 um 21:17

    Ich stell mir vor, ich könnte einfach 6 Wochen in so einem schönen, total schlichten, ja primitiven Häuschen in der Südsee verbringen. Genial und ich bin sicher, wenn da keiner mit Parfüm, Sonnencreme und sonstwas rumrennt, würde meine Chemikaliensensitivität nicht mehr spürbar sein. Nur warme saubere Luft und nichts sonst, ein Traum. Nur giftfrei hinkommen müssen man. Das Bild zum Blog ist – traumhaft.

  3. Molly 12. März 2008 um 16:43

    Da müsste man jetzt sein und sich von MCS erholen können. Man müsste sich beamen können, dann wäre es eine relativ einfach Sache.
    So bleibt leider nur Träumen!

  4. Markus 17. März 2008 um 18:31

    Dass man mit dem Billigflieger für ein Apfel und nen Ei in den Urlaub gelangen kann, trägt mit Sicherheit nicht zu einem grünen Tourismus bei. Die Autos müssen bei den Abgasewerten herhalten und die Flieger dürfen die Luft verpesten.
    Da stimmt doch was nicht.

  5. X-Faktor 21. März 2008 um 00:25

    Cool so eine Hütte am Strand. Dort müsste man die Ostertage verbringen können. Ganz unkompliziert in den Flieger und ab an den Traumstrand.
    Aber leider kann ich mir das mit meiner MCS abschminken. An solch ein schönes „Fleckchen Erde“ werde ich wohl nie mehr hinkommen.

  6. Silvia 25. März 2008 um 22:57

    Der Ökotourismus müsste jedem am Herzen liegen, insbesondere den Reiseveranstaltern und den Tourismusexperten vor Ort, denn was wollen sie verkaufen, wenn ein Urlaubsdomizil verbraucht und abgenutzt ist?

    Im heutigen Blog schrieb Patty Paris über einen Ökobazar in Antalya. Wer hätte dort überhaupt im Entferntesten an Öko gedacht vor Jahren? Auch wenn mir die Seychellen tausendmal lieber wären als Reiseziel, finde ich solche Maßnahmen prima. Sie deuten eine Trendwende an, die hoffentlich bald viel tiefer geht und so manches Urlaubsdomizil, das schon „verbraucht und abgenutzt“ ist, wieder renaturiert und es damit wieder interessant werden lässt. Die Veranstalter die dies schaffen, können sich sicher die Hände reiben, denn die Zielgruppe die dann anreist, wird auch bereit sein mehr auszugeben.

  7. Molly 26. März 2008 um 11:48

    Würden die Reiseveranstalter zusätzlich der steigenden Nachfrage nach schadstoffarmen Unterkünften gerecht werden, gäbe es wirklichen Öko-Tourismus. Die Zahl der Allergiker und Chemikaliensensiblen steigt zukünftig weiter an Bleiben sie erst mal als frühere zahlungskräftige Kundschaft aus, wird sich etwas ändern, denn Umsaztrückgang schmerzt am meisten und regt zum Handeln an.

  8. Bongo Wongo 27. März 2008 um 15:08

    Ich finde auch, die Reiseveranstalter könnten viel mehr Geld verdienen, indem sie Umweltkranken eine Chance auf ein schadstoffarmes Urlaubsquartier geben würden. Viele MCS-Betroffenen würden gerne verreisen, wissen aber nicht wo sie übernachten sollen. Also verbringen sie den Urlaub zu Hause.

    Sicher wird das ein neues gewinnbringendes und zukunftsorientiertes Geschäft, für vorausschauende Veranstalter könnte sich daraus ein Mega-Erfolg entwickeln und umweltverträglich wäre dieses Reiseangebot allemal.

    Man müsste es irgendwie hinbekommen, dass dieser Bedarf bei den grossen Reiseveranstalter ankommt, damit sie Konzepte für Umweltkranke anbieten können.

    Da geht bestimmt was!

  9. Gismo 6. April 2008 um 21:59

    Öko-Tourismus wird die nächsten Jahre an Bedeutung gewinnen. Spätestens dann, wenn die großen Reiseveranstalter merken, dass auch Chemikaliensensible gerne reisen würden, aber auf Grund mangelndem Angebot zu Hause bleiben müssen. Vermutlich wird der anhaltende Bio-boom auch die Reisebranche packen, so dass entsprechende Angebote folgen. Mich hat es sehr gefreut, hier in diesem Blog zu lesen, dass in Antalya ein großer Bio-Bazar eröffnet hat. Diese Meldung lässt hoffen…

    http://www.purenature.de/blog/gesund-leben/antalya-eroffnet-grosen-biomarkt/

  10. Traumkobold 7. April 2008 um 21:43

    In solch eine Südseehütte würde ich mit meiner schweren MCS allzu gerne in meinem Leben nochmals kommen. Leider weiß ich nicht wie.

    Umweltverträgliches und MCS-gerechtets Reisen, das sollte das Motto der Zukunft werden. Dann könnten Südseeträume auch für MCS-Kranke vielleicht in Erfüllung gehen.

  11. Franz 6. November 2009 um 22:01

    Mittlerweile gibt es Reiseveranstalter die sich CSR zertifizieren lassen und so nachweisslich ökologisch- und sozialverträgliche Reisen anbieten.
    Beispielsweise:
    http://www.accept-reisen.de
    http://www.renatour.de

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