WLAN – dem Gehirn lieber eine Pause gönnen

Paris soll zum Hot Spot, zur digitalen Stadt werden. Das bedeutet, überall ist Internetzugang möglich, ob auf der Parkbank, im Bus oder in Bibliotheken. Hot Spot bedeutet aber auch Dauerstress für das Gehirn und unter Umständen Folgen für die Gesundheit. In den öffentlichen Bibliotheken hat man die WLANs jetzt wieder abgeschaltet, nachdem überall Mitarbeiter über Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verlust der Konzentrationsfähigkeit, etc. geklagt haben. Das Dauerfeuer hatte bei fast der Hälfte der Mitarbeiter für gesundheitliche Probleme gesorgt.

Paris handelt, weil es angesagt ist
Gewerkschaftsvertreter hatten über die Gesundheitsprobleme beim Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit berichtet. Der Kulturbeauftragte der Stadt Paris gab sich verständnisvoll und nahm Stimmen, die eine Ursache in der Psyche der Mitarbeiter proklamieren, gleich im Vorfeld den Wind aus den Segeln. Es sei unerheblich, ob es nun „psychische oder andere Gründe“ für die Beschwerden der Angestellten gäbe.

Die WLANs der vier großen öffentlichen Bibliotheken wurden abgeschaltet. So sollen so lange ausgeschaltet bleiben, bis genauere Studien über die Unbedenklichkeit  vorliegen. Das kann dauern, denn zurzeit verdichten sich Meldungen, die genau das Gegenteil aussprechen. Ob diese erste Maßnahme auf den Plan einer vollständig digitalen Stadt Auswirkungen hat, weiß man noch nicht. 400 kostenlose Hotspots waren bisher geplant. Doch nun scheint auch deren Zukunft ungewiss.

Online bis in die letzte Ritze?
Es klingt witzig, von jeder Stelle aus im Internet surfen zu können und mit Freunden zu kommunizieren. Auf der anderen Seite, müssen wir überall online sein? Bedeutet es neben den Gesundheitsgefahren, von denen immer öfter die Rede ist, nicht auch Dauerstress? Wo bleibt das Abhängen, das muntere Quatschen im Cafe oder das romantische Gespräch auf der Parkbank? Unsere Zeit wird auch das Zeitalter der Entfremdung genannt, wie wahr.

Gegensteuern sorgt für Wohlbefinden
Nicht alles Neue ist cool oder ohne Folgen für die Gesundheit. Deshalb, tretet einfach einmal auf die Bremse im Alltag und lasst Euch nicht manipulieren durch die Medien. Gerade jetzt in der Adventszeit wäre eine gute Gelegenheit, das Ruder rumzureißen. Überrascht Euer Umfeld, indem Ihr ein paar Freunde einladet und Bratäpfel in den Ofen schiebt. Kennt Ihr den Geruch noch? Hmmm lecker, dem kann keiner widerstehen. Und glaubt bloß nicht, dass an diesem Abend der Gesprächsstoff ausgeht. Serviert dazu retromäßig Glühwein (nehmt Biozutaten, dann gibt es keine dicke Birne). Was noch dazu passt, sind die nach Weihnachten riechenden Bienenwachskerzen anstatt des affigen bunten Geglitzers von elektrischen Lichterketten. Als Tischdeko sammelt einfach ein paar dicke Zapfen im Park oder Garten,…
Lasst Euch was einfallen und berichtet.
Viel Spaß!


7 Kommentare zu “WLAN – dem Gehirn lieber eine Pause gönnen”

  1. Little Kitty 11. Dezember 2007 um 22:28

    Überall kriegt man nur die schönen herrlichen Vorteile der Technik vor die Augen gehalten. Ich hab mich gefragt ob es für Jugendliche und Kinder nicht noch viel größere Folgen hat als nur Kopfweh. Ich mein, was ist mit Hirntumor? Ihren Kinder verbieten die Erfinder bestimmt das Benutzen.

  2. Silvia 14. Dezember 2007 um 19:08

    So ist es Little Kitty, es werden wegen Profit oft Folgen verleugnet. Eine ganz traurige Angelegenheit.

  3. Daniel 6. Januar 2008 um 23:16

    Die Entwicklung im Mobilfunk-Bereich ist mit Vorsicht zu genießen. Die möglichen Gesundheitsschäden, die durch Elektrosmog verursacht werden, versucht man seitens der Industrie zu verharmlosen. Allerdings gibt es immer wieder Studien, die die Vermutung aufkommen lassen, dass Elektrosmog bei weitem nicht so harmlos wirkt, wie angenommen bzw. wie es uns immer gerne propagiert wird.

    Übrigens hat Spiegel Online über die WLAN-Abschaltung in den Bibliotheken berichtet.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,521763,00.html

  4. Bunny 11. Januar 2008 um 17:35

    Ganz aktuell wird wieder seitens der Presse versucht, das Thema Elektrosmog zu verharmlosen. Wie immer, in Deutschland weiß man gleich, wie der Hase läuft.

    Man kann hier Leserbriefe schreiben. Das ist sicher eine gute Möglichkeit, zukünftig für kritischere Berichte bei diesem äußerst brisanten Thema beizutragen.

    http://www.welt.de/wissenschaft/article1534007/Strahlt_es_oder_strahlt_es_nicht.html

  5. Molly 12. Januar 2008 um 11:11

    Man darf nicht alles glauben, was die deutsche Presse vielfach zum Thema Elektrosmog schreibt. Oft werden mögliche Gesundheitsstörungen durch Handys heruntergespielt, immerhin würden anders lautende Meldungen ja die Interessen der Mobilfunkanbieter durchkreuzen. Also geht es mal wieder ums liebe Geld.

    Dass Elektrosmog nicht zu unterschätzen ist, zu diesem Ergebnis kommt auch die Europäische Umweltagentur (EEA):

    EU-Agentur vergleicht WLAN-Strahlung mit Asbest
    EEA fordert Maßnahmen gegen elektromagnetische Strahlung

    http://www.pressetext.ch/pte.mc?pte=070917004

  6. Daniel 16. Januar 2008 um 19:39

    Im Ausland wird gehandelt, wenn es um die Gesundheit der Menschen geht. In Paris wurde das WLAN in den Bibliotheken abgeschaltet. Undenkbar in Deutschland, die Grenzwerte für Mobilfunk sind dermaßen hoch angesetzt, dass sie von sämtlichen Firmen eingehalten werden können. Also hätte eine Gegenmaßnahme gegen WLAN und andere Bereiche im Mobilfunk in Deutschland keine Chance.

    In Deutschland wird alles zum Wohl der Firmen, ja der gesamten Industrie ausgerichtet. Was zählt da die Gesundheit der Bevölkerung?
    Der Normal-Bürger hat eben keine Lobby, also werden wir praktisch auch weiterhin von der deutschen Industrie regiert.

  7. Gefahr Elektrosmog - Schutz vor Strahlung ist wichtig! | Globuli.de 8. Mai 2012 um 16:01

    […] halten. Außerdem sollten Sie zwischendurch kleine Pausen machen und sich vom Computer entfernen. Auch die WLAN-Anschlüsse in viele Gebäuden können zur Belastung werden. Nutzen Sie deshalb am besten die Pause um das Gebäude zu […]

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