Wissenschaftler finden Allergene und Chemikalien im Badewasser von Babys

Chemikalien im Babybadewasser gängig

Die meisten Babys lieben das tägliche Bad und wollen kaum aus der Wanne. Vor allem, wenn noch Spielzeug mitgenommen wird, gibt es Riesengeschrei, wenn die Mutter sie aus dem Bad holen will. Doch das Babybad kann bedenklich sein, folgt man den neuesten Forschungsergebnissen spanischer Wissenschaftler. Sie entdeckten im Badezusatz für Babys und in Hygieneprodukten für Babys eine ganze Reihe von Allergenen und Chemikalien, die gesundheitlich bedenklich sind.

Chemiker untersuchen Badewasser von Babys

Eine Gruppe von Chemikern der University of Santiago de Compostela (USC) hat eine Methode entwickelt, um die Duftstoffallergene, die man im Badewasser von Babys findet, zu quantifizieren. Die Wissenschaftler analysierten richtige Badewasserproben und entdeckten bis zu 15 allergieauslösende Substanzen, die aus Kosmetika und Hygieneprodukten stammten. Hierzu zählten auch Seifen, Gels, Parfüms und Badezusätze.

„Bei der Anwendung der neuen Methode bei acht verschiedenen richtigen Proben des täglichen Bades einer Reihe von Babys im Alter zwischen sechszehn Monaten und zwei Jahren, fanden wir alle Substanzen, nach denen wir suchten, in mindestens einer Probe,“ sagte Maria LIompart, Co-Autorin der Studie, die diesen Monat in der Fachzeitschrift Analytical and Bioanalytical Chemistry erschien.

Allergene und Chemikalien über Grenzwert

Die Wissenschaftler fanden mindestens sechs von fünfzehn Verbindungen in allem Proben. In einigen Fällen waren die Konzentrationen extrem hoch und überschritten 100ppm. Verbindungen die gefunden wurden, waren u.a. Benzyl Salicylat, Linalol, Coumarin und Hydroxyl Citronella.

„Das Vorhandensein und die Höhe dieser chemischen Agenzien im Badewasser von Babys sollte ein Grund der Besorgnis sein,“ sagte Prof. Dr. LIompart, „im Sinn behaltend, dass Babys täglich 15 Minuten und länger spielend in der Badewanne verbringen und dass sie diese Substanzen und andere Chemikalien über die Haut absorbieren können, als auch inhalieren, und das Badewasser nicht selten sogar absichtlich oder unabsichtlich verschlucken.“

Neue Methode zur Feststellung von Duftstoffen

Die Allergene der vorliegenden Studie konnten durch die hohe Sensibilität der Messmethode festgestellt werden. Es wurde erstmalig die Solid-Phase Micro Extraction -SPME Technik eingebracht, um die Inhaltsstoffe von Kosmetika und Hygieneprodukten für Kinder festzustellen.

Die Wissenschaftler setzten außerdem die herkömmlich verwendete Gas-Cromatographie ein, um die Verbindungen zu separieren, und Massenspektometrie zur Identifizierung und Messung der Konzentration der Duftstoffe.

Gesetze im Hinblick auf Babys zu lasch

Die Europäische Gesetzgebung verlangt, dass diese Substanzen, wenn sie in einem Produkt enthalten sind, auf dem Etikett aufgeführt werden, wenn sie eine bestimmte Konzentration übersteigen. Einige Organisationen äußern jedoch ihre Besorgnis, dass diese Grenzwerte viel zu tolerant seien, insbesondere dann, wenn sie in Produkten für Babys und Kinder enthalten sind.

Weniger ist gesünder

Um die Gesundheit von Babys nicht zu gefährden und sie während des Bades sogar unnötigerweise Allergenen und toxischen Chemikalien auszusetzen, sollten Eltern die Produkte, die sie zur Babypflege verwenden, streng unter die Lupe nehmen. Duftstoffe sollten in Babyprodukten genauso tabu sein wie Chemikalien. Ein mildes ökologisches Babyshampoo, zum Waschen eine einfache von Natur aus rückfettende Olivenölseife, und wenn es etwas duften soll, ein paar Rispen Lavendel aus dem Garten sind völlig ausreichend.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Juli 2009

Literatur:

J. Pablo Lamas, Lucia Sánchez-Prado, Carmen Garcia-Jares y María Llompart. “Solid-phase microextraction gas chromatography-mass spectrometry determination of fragrance allergens in baby bathwater”. Analytical and Bioanalytical Chemistry 394 (5): 1399-1411, julio de 2009.


Ein Kommentar zu “Wissenschaftler finden Allergene und Chemikalien im Badewasser von Babys”

  1. Gift-Cocktail in Kinderspielzeug: Gesetze versch�rfen, Hersteller in die Verantwortung nehmen « Lukasgruner's Blog 10. Februar 2010 um 16:36

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