Ursache für häufige Kopfschmerzen und Koordinationsstörungen

Unerträgliche Kopfschmerzen, Schwindel, Unsicherheit beim Gehen, Fallenlassen von Gegenständen, ein Alptraum, der jedem Betroffenen das Leben schwer macht. Es lohnt sich herauszufinden, woher solche Beschwerden kom- men. Bekannterweise können Nahrungsmittel eine Ursache dafür darstellen. Wein, Schokolade oder Käse sind vielen Kopfschmerzpatienten als Auslöser schon lange bekannt, und sie meiden sie konsequent. Trotzdem kommen die rasenden Kopfschmerzen ständig wieder. Ist doch kein Nahrungsmittel der Grund? Kann, muss aber nicht der Fall sein, denn es gibt einen weiteren häufigen Auslöser, der noch viel zu wenig diskutiert wird: Gluten.

Zuviel Weizen kann Kopfschmerz auslösen

Bei Personen, die sensibel auf Gluten reagieren, können Kopfschmerzen, Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen insbesondere durch einen zu hohen Konsum an Weizen ausgelöst werden.

Weizen, Gerste, Roggen weg – Kopfschmerz weg

Wissenschaftler vom Royal Hallamshire Hospital in England, fanden heraus, dass völliger Verzicht auf Gluten oder ein drastisches Zurückfahren der Menge von Nahrungsmitteln, die Gluten enthalten, vor allem Weizen, Gerste und Roggen, die Symptomatik sehr stark reduzieren, bis völlig verschwinden lassen.

Die englischen Mediziner berichteten über 10 Patienten mit Glutensensibilität, deren MRI (Kernspin) darlegte, dass eine Entzündung des zentralen Nervensystems vorliegt. Alle Patienten berichteten über Kopfschmerzen, fühlten sich oft unsicher und hatten Ausfälle in der Muskelkoordination. Nach dem Weglassen von Gluten in ihrem Speiseplan, erfuhren 9 von 10 Patienten teilweise bis völlige Beschwerdefreiheit. (1 Patient war nicht gewillt, eine glutenfreie Diät zu versuchen).

Therapieresistent muss nicht Ende der Fahnenstange bedeuten

In einem ähnlichen Fall, so berichtete der Studienautor und Neurologe Marios Hadjivassiliou, litt ein 45jähriger Mann seit seiner Kindheit unter Migräne. Mit der Zeit wurden die Migräneattacken des Patienten immer stärker und resistent gegen jede Therapie. Nachdem die Diagnose „Glutensensibilität“ gestellt wurde und der Patient eine glutenfreie Diät einhielt, verschwanden seine Kopfschmerzen völlig.

Gezielte Diagnostik – Bahn frei für endlich kopfschmerzfrei

Die Diagnose „Glutensensibiliät oder Glutenintoleranz“ und gluten-bedingte neurologische Fehlfunktionen werden durch den Nachweis von Glutenantikörpern erbracht. Einige Gene sorgen dafür, dass manche Menschen empfindlicher auf Gluten reagieren als andere. „Das Eliminieren der Auslöser, in diesem Falle Gluten, kann eine wirkungsvolle therapeutische Maßnahme für manche Patienten mit Glutensensibilität und Kopfschmerzen bedeuten“, sagte der Neurologe Hadjivassiliou. Es lohnt sich für Dauerkopfschmerzpatienten gemeinsam mit ihrem Arzt, den Auslösern von Kopfschmerzen auf die Spur zu gehen, denn vielleicht hat das Leiden dann bald ein Ende.

Autor:

Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, Januar, 2008

Literatur:

1. Marios Hadjivassiliou, Gluten Ataxia, The Ataxian

2. Marios Hadjivassiliou, Gluten Sensitivity: Time to move from Gut to Brain, ACNR, Vol. Nr. 6, Jan. / Feb. 2003

3. Hadjivassiliou M, Williamson CA, The Immunology of Gluten Sensitivity: Beyond the Gut. Trends Immunol., 25 (11):578-82; Nov. 2004


5 Kommentare zu “Ursache für häufige Kopfschmerzen und Koordinationsstörungen”

  1. Kathy 23. Januar 2008 um 16:10

    Darauf wäre ich nie im Leben gekommen. Ich starte glutenfrei zu essen als Test. Drei- bis viermal die Woche Kopfschmerzen ist nämlich furchtbar.

  2. Charles 2. Februar 2008 um 22:45

    Ich fasse es nicht! Seit ca. 3 Wochen habe ich begonnen, Roggenvollkornbrot zu essen in der Absicht, mich besser (?!?) zu ernähren.
    Das habe ich nun davon! Da höre ich wohl gleich wieder auf damit!!

  3. Erdmännchen 27. März 2008 um 12:27

    Nur leider werden solche Untersuchungen von den wenigsten Ärzten vorgenommen. Meistens bekommt man als Patient zu hören, das kommt vom Stress, sie müssen Entspannungsübungen machen und kürzertreten! Hilft das nichts geht mit Sicherheit bei den meisten Medizinern die Psycho-Schublade auf. Habe das alles selbst erlebt, bis ich bei einem kompetenten Arzt gelandet bin, der bei mir vielfältige Intoleranzen feststellte. Soviel zur deutschen modernen Medizin.

  4. Silvia 27. März 2008 um 12:38

    Das stimmt Erdmännchen und dabei sind die Untersuchungen kein großer Aufwand. Wo b´leibt da die Fortbildung frage ich mich.

    Die Krankenkassen sollten von sich aus zur Kosteneinsparung auch auf solche Untersuchungen hinweisen und für die Patienten entsprechende Beratungen oder Artikel in ihren Zeitungen anbieten.

  5. Sorge 25. Februar 2010 um 23:11

    Meine Tochter 36 Jahre leidet fast 1x in der Woche an Kopfschmerz und das dann fast drei Tage. Sie hat keine Kraft mehr das durchzustehen und nimmt zu viele Schmerzmittel ein. Eine Heilpraktikerin und auch eine Alergologin haben bei ihr Weizenunverträglichkeut festgestellt, dazu noch Milch – und Eierunverträglichkeit.Nun hoffen wir mit der heute begonnenen Ernähringsumstellung auf ein Wunder, denn es leidet schon die ganze Familie mit.Ich schreib wieder in das Forum und berichte euch ob es gewirkt hat.Drückt bitte die Daumen

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