Mangelnde Versorgung treibt Pollenallergikern die Tränen in die Augen

Pollenallergie

Die aufwändige Testung und Therapie von Allergiepatienten durch Vertragsärzte steht vor dem Aus. Nach Schätzungen des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) leiden schon rund 20 Millionen Bundesbürger unter Heuschnupfen, doch immer weniger Vertragsärzte können ihren Patienten wegen der ab 1.1.2009 bestehenden Regelleistungsvolumen eine adäquate Diagnostik und ursächliche Behandlung anbieten.

Der ÄDA fordert von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Krankenkassenvertretern allergologische Leistungen außerhalb des Regelleistungsvolumens zu bewerten, damit Fachärzte die qualifizierte Versorgung der Allergiker sicherstellen können. 

„Allergien darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Professor Dr. Wolfgang Wehrmann vom ÄDA. Die mangelnde Versorgung von Allergiepatienten kann fatale Folgen haben, denn Heuschnupfen wird oft chronisch und führt bei 40 Prozent der Betroffenen zu Asthma bronchiale. Eine adäquate Facharztbehandlung erspart Heuschnupfenkranken die Chronifizierung und dem Sozialsystem langfristig Kosten. Schon heute müssen Patienten für Medikamente der ersten Wahl – Antihistaminika – bei Heuschnupfen selber aufkommen. 

Pollensaison dauert voraussichtlich bis November

Das schöne Frühlingswetter hat in diesem Jahr zu einem starken Pollenflug geführt. Inzwischen stehen die Gräser in voller Blüte, auf deren Pollen jeder zweite Heuschnupfenpatient allergisch reagiert. „Die Gräserpollensaison geht etwa bis zum November. Wer jetzt niest und schnupft und unter tränenden Augen oder Atemnot leidet, wird voraussichtlich bis spät in den Herbst hinein Beschwerden haben“, erklärt Wehrmann, Allergologe und Hautarzt aus Münster.

Allerdings bereiten in den Sommermonaten nicht nur Gräserpollen vielen Menschen Probleme. „Die Ursachen von Heuschnupfen im Sommer können auch die Pollen von Wegerich, Beifuss oder anderen Kräutern sowie die Sporen von Schimmelpilzen sein. Viele Patienten haben zudem Allergien gegen mehrere Auslöser gleichzeitig“, sagt Wehrmann.

Nur wenn Fachärzte die Auslöser genau diagnostizieren, können sie die Allergieursache mit einer spezifischen Immuntherapie dauerhaft bessern oder sogar heilen. Doch für die allergologische Diagnostik und Therapie stehen den Allergologen nur zwischen ein und zwei Euro pro Patient und Monat zur Verfügung. „Damit können wir Allergiepatienten einfach nicht mehr ausreichend diagnostizieren und behandeln“, so Wehrmann. 

Autor: Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V., Presseinformation, Hamburg, 28. Mai 2009


Ein Kommentar zu “Mangelnde Versorgung treibt Pollenallergikern die Tränen in die Augen”

  1. Richard Friedel 21. September 2010 um 12:45

    Zu viel Asthma?
    Mit den modernen Medikamenten ist die Tendenz zu mehr Asthma so erschreckend, dass man fragt, ob die Medikamente selbst Schuld sind und ob nicht etwa ein Asthmasprayeffekt eine Rolle spielt. Die Fachwelt selbst findet keine Erklärung wie Umweltbelastung für die Zunahme der Erkrankungen.

    Die von der Fachwelt propagierte Unausweichlichkeit der chemischen Mittel, die nur die Symptome durch Erweiterung der Bronchien oder durch deren Beruhigung mit Kortisonpräparaten bekämpfen, ist physiologisch gesehen unhaltbar. Die Argumente der Fachärzte und Pharmaleute sind unwissenschaftlich.

    Siehe das Bild bei http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/Respp.pdf dass die Funktion der „Atmungspumpe „ (Respiratory pump) beschreibt und von Dr. Steven Alexander PhD stammt.

    Laut dem Bild wird bei der Einatmung als natürliche Gesetzmäßigkeit der Druck im Bauchraum erhöht. Wenn man gegen diesen festgelegten Funktionsablauf verstößt, in dem man die Bauchmuskeln absichtlich entspannt, so wird die Atmung zunehmend flach und schließlich asthmatypisch. Die Regel der Fachärzte über die womöglich lebenslange Einnahme der Symptomunterdrücker muss also bei näherem Hinsehen als suspekt gelten, wenn die Schwäche und Stärke der Einatmung vom Bauchdruck und somit von
    der Wechselwirkung abhängt. Die Fachärzte vertun sich und sie übersehen einen natürlichen Mechanismus, der offensichtlich krankengymnastisch bzw. atemtherapeutisch zu behandeln wäre. Für eine normale Einatmung kann man zu asiatischen Methoden (qigong, Zen etc.) greifen, wo die Bauchatmung eher als „Luft in den Bauch drücken“, denn eine ruhige Prozedur ohne Anstrengung bedeutet. Leider werden diese Methoden oft mit europäischen Augen gesehen, so dass der wirkliche Sinn des „Bauchdruckatmens“ oder aber des „Tandenatmens“ verborgen bleibt. Der Sinn und das Leitprinzip ist unter anderem, dass diese Form der Atmung mit Druck die Einatmung fördert. Für Beispiele der Beschreibungen, wo die Bauchatmung unverfälscht erscheint, siehe http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/NNAU.pdf und
    http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/T3.pdf Diese Texte sind wohl als „Asiatica“ und nicht als „Esoterik (ohne Wissenschaft) einzureihen. Selbstverständlich erfordert die Praxis eine andere Grundeinstellung als die des Asthmatikers mit hohem Medikamentenkonsum und gar keiner Neigung zur Fitness. Richard Friedel

Kommentar abgeben: