Bioprodukte – Ein Trend?

Immer wieder hören wir in den Medien, dass Bio-Produkte „in“ sind. Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist in den letzten Jahren stets angestiegen. Ist diese begrüßenswerte Entwicklung nur ein Trend?

Allergien auf Nahrungmittelzusätze wie z.B. Aromen, Konservierungsstoffe, Stabilisatoren u. a., Reaktionen auf Kosmetikprodukte, Überempfindlichkeiten auf Duftstoffe, Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit, Neurodermitis und zunehmende Allergien sind Begleiterscheinungen unserer modernen Zivilisation. In unseren Nahrungsmitteln sind Pestizidrückstände an der Tagesordnung, vielfach auch in Deutschland verbotene. Diese „Nebenwirkungen“ unserer hochtechnisierten und modernen Lebensweise sind der Preis für den weiter schreitenden Fortschritt. Dass immer mehr Menschen zu Bio-Nahrungsmittel, Naturkosmetik und bspw. zu laktosefreien Produkten greifen, lässt sich eben auch dadurch erklären. Viele Menschen sind heutzutage auf „saubere“ Produkte angewiesen. Durch ihre starken Beschwerden, ausgelöst durch die vielfältigen Zusätze / Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln und durch verschiedenste Schadstoffe in anderen Dingen des täglichen Lebens, können sie sogar lebensnotwendig sein für diese Menschen.

Neben dem positiven Effekt für die Gesundheit, ist der Griff nach Bio-Produkten auch eine Unterstützung für umfassenderen Umweltschutz. Biologisch erzeugte Lebensmittel wirken sich bereits im Produktionsprozess positiv auf die Umwelt aus. Pestizide und Herbizide, die das Grundwasser, den Boden, oft ein ganzes Gebiet  verseuchen und Anwohner wie Anwender krank machen, kommen nicht zum Einsatz. Der Verzicht auf die giftigen Pestizide sorgt stattdessen für Artenvielfalt, denn im Nu breiten sich wieder hübsche „Unkräuter“ und seltene Tiere aus.

Auch dadurch, dass in Bioprodukten wesentlich weniger Zusätze enthalten sind, werden viele produktionsbedingte negative Nebenerscheinungen minimiert. Tiere, die aus biologischer Haltung stammen, werden artgerecht gehalten und gefüttert. Skandale wie BSE wären dadurch vermeidbar gewesen, denn Tiere aus artgerechter Haltung werden nicht mit Tiermehl gefüttert, und Antibiotika dürfen nur in Notfällen verabreicht werden. Entscheidet sich der Verbraucher zum Kauf von biologisch erzeugten Fleisch- und Geflügelprodukten, wird dadurch nicht zuletzt Tierquälerei unterbunden. Man unterstützt durch diese Kaufentscheidung den Tierschutz und Umweltschutz. Somit tragen Menschen beim Griff zu Bio-Produkten zu einem besseren Tier- und Umweltschutz und Erhalt der Artenvielfalt bei.

Die verstärkte Nachfrage nach Bio-Produkten ist viel mehr als nur ein Trend.


9 Kommentare zu “Bioprodukte – Ein Trend?”

  1. Heiko 18. Februar 2008 um 16:59

    Ohne Bio-Produkte könnte ich mit meiner Nahrungsmittelunverträglichkeit, die sich neben meiner schweren MCS entwickelt hat, nicht überleben. Ich bin auf Öko-Produkte angewiesen. Dies sind neben Bio-Lebensmittel auch ökologische Kleidung und schadstoffarme Produkte für den täglichen Bedarf.

    Bio-Produkte als Trend zu bezeichnen, wie das hierzulande häufig geschieht, erachte ich als Verharmlosung der Gesamtsituation. Ich denke, ich bin kein Einzelfall. Wie bereits gesagt, ich bin auf diese schadstoffarmen Produkte angewiesen, ich kaufe sie nicht aus einer Laune heraus. Mir sichern Öko/Bio-Produkte das Überleben.

  2. Violetta 21. Februar 2008 um 20:25

    Kürzlich kam die Meldung in der Presse, dass die Nachfrage nach Bio-Produkten so stark ist, dass sie mit deutschen Waren nicht gedeckt werden kann und die Deutschen diesen Trend verpennt haben.

    Bio-Bauern müssten staatliche Fördermittel erhalten, damit sie ihre Betriebe entsprechend umstellen können.

    Für mich ist der Bio-Boom mehr als ein Trend, ich bin ebenfalls auf Biowaren angewiesen. Ohne Bio-Produkte wüsste ich nicht, wie ich überleben sollte. Aufgrund heftigster Reaktionen auf Nahrungsmittelzusatzstoffe, kann ich nur Bio-Produkte verzehren. Wenn man bedenkt, was zu den heutigen vielfältigen Pestizidrückständen noch zusätzlich durch die Industrie alles in unsere Lebensmittel gelangt: Geschmacksverstärker, Aromen, Konservierungsmittel, Stabilisatoren…

    Alleine das Wort „Lebensmittelchemiker“ ist schon ein wenig abartig, wenn ich das hier einmal so sagen darf. Chemie muss man nicht noch unbedingt auf den Teller kriegen, es reicht schon völlig aus, was die Leute ihrem Körper durch Anwendung entsprechender Kosmetika und Parfüm alles zumuten.

    Man sollte mit kritischeren Augen Einkaufen, es gibt schon mehr als genug Allergiker, oder?

    Weniger ist mehr.

  3. Analytiker 27. Februar 2008 um 18:58

    Bio-Boom ein Trend?

    Ich glaube kaum. Solche gerne verbreiteten Meldungen sind nur eine Masche der Industrie, davon abzulenken, wie viele Kranke es gibt, die auf Bio-Produkte angewiesen sind.

  4. Molly 29. Februar 2008 um 15:29

    Bei Bio-Produkten gibt es meiner Meinung nach erhebliche Qualitätsunterschiede. Z. B. bei Mandarinen und Clementinen konnte ich diese mehrfach feststellen. Die im normalen Supermarkt gekauften Vitaminbomben, außer die von Teegut, die waren sehr gut, aber bei denen vom normalen Supermarkt muss ich ehrlich gestehen, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, man konnte die meisten nicht essen, so schlecht waren diese. Entweder waren sie total verhutzelt oder sie schmeckten fast nach nichts und waren strohig. Die vom Bio-Laden waren hingegen allesamt sehr gut.

    Bei Geflügel leider das selbe, das Bio-Geflügel aus dem Supermarkt war des öfteren dermaßen zäh, dass es den Anschein hatte, dass es sich um ein uraltes Federvieh gehandelt haben muss. Geflügel vom Bio-Laden war bisher immer spitze.

  5. Erdmännchen 27. März 2008 um 13:32

    Leider kommen mittlerweile selbst in Bioprodukten immer mehr Zusatzstoffe zum Einsatz. Daher gilt auch hier genaustens auf die Inhaltsliste zu schauen und kritisch zu prüfen, ob das Produkt den eigenen Vorstellungen entpricht. Die EU-Verordnung genehmigt auf Druck der Produzenten, das auch Bio-Lebensmitteln zunehmend für viele Allergiker unverträgliche Stoffe zugesetzt werden dürfen.

    Teilweise sind an der Entwicklung aber auch die Verbraucher nicht ganz unschuldig. Viele Menschen erwarten bei den Biowaren ein ebenso breit gefächertes Angebot, wie bei herkömmlich produzierten Lebensmittel. Immer neue Bio-Fertigprodukte strömen auf den Markt. Ich neige ehrer dazu, selber zu kochen oder mich bekochen zu lassen, Fertigprodukte kommen bei uns ganz selten auf den Teller. Wenn dann möchten wir auch tatsächlich Bio-Qualität konsumieren und nicht wieder mit Zusatzstoffen „zugemüllt“ werden.

    Jedoch ist der Anteil der Zusatzstoffe bei Ökoqualität geringer als bei konventionellen Produkten.

  6. Suzette 28. Mai 2008 um 19:52

    Viele Menschen sind auf Bio-Lebensmittel angewiesen, da sie auf Zusatzstoffe wie Geschmackverstärker, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen, die konventionellen Nahrungsmittel zugesetzt werden, ebenfalls auf Pestizidrückstände, die bei sehr vielen herkömmlichen Lebensmittel erhöht nachweisbar sind, mit starken Überempfindlichkeiten reagieren und diese Lebensmittel daher aus Gesundheitsgründen nicht mehr verzehrt werden können.

    Abgesehen davon unterstützt man beim Griff zu Ökoprodukten nachhaltig den Umweltschutz.

  7. Traumkobold 21. Juli 2008 um 10:33

    Ohne Bionahrungmittel wüsste ich nicht, wie ich mich ernähren sollte. Auf die in konventionellen Waren vorhandenen Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, Farb- und Aromastoffe und nicht zu vergessen die vielfach nachgewiesenen Pestizid-Rückstände, regiert mein Körper mit extremsten Symptomen. Ich bin also auf Bioprodukte angewiesen, für mich ist es weitaus mehr als ein Trend.

  8. Matze 14. August 2009 um 08:48

    Hoffe mal der Trend zu Bio-Produkten hält auch in Zeiten der Weltwirtschaftskrise weiter an…wäre wünschenswert 😉

  9. Bianca Hubbler 4. Dezember 2009 um 15:53

    Das Thema finde ich wirklich sehr interessant! Natürlich alles, was neu auf dem Markt erscheint, wird ein Trend. Selbstverständlich wird das auch nicht lange dauern. So ist es im Leben!

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