Umweltbewusstsein und Energiesparen in der Küche

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Die meisten unserer Haushalte sind voll gestopft mit den unterschiedlichsten elektrischen Küchenhelfern, die uns die Hausarbeit erleichtern sollen. Sind sie wirklich eine Erleichterung? Viele nicht, wie ich meine, denn ich erinnere mich noch allzu gut an das elektrische Messer, das sich meine Eltern irgendwann zulegten. Ehrlich gesagt, so richtig anfreunden konnte ich mich mit diesem „Mordinstrument“ noch nie. Das sägende Geräusch störte mich und schreckte mich von Anfang an ab. Ab und an, gebe ich zu, war es schon recht nützlich, aber es kam nicht wirklich oft zum Einsatz. Jetzt liegt es bei meiner Mutter ziemlich unten in der Schublade, und ich habe sie nie wieder damit arbeiten sehen.

 

Geräte mit Sinn oder Schrankleichen?

Wie sieht es aus mit einer elektrischen Parmesanreibe? In manchen Kochsendungen kommt sie zum Einsatz, scheinbar um die Leute zum Nachkaufen zu animieren. Käse reibe ich ruckzuck auf der normalen Reibe, das geht wunderbar, danach kommt sie direkt in den Geschirrspüler und ich kann mich nach dem Kochen genüsslicheren Aktivitäten widmen, anstatt meine Zeit mit dem Säubern der Elektroreibe, die nicht viel Wasser abgekommen darf, zu vergeuden. Es ist immer wieder hochinteressant, auf welche Ideen die Industrie so kommt, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen.

 

Eine elektrische Zitruspresse, gebe ich zu, habe ich selbst zu Hause, und sie wird häufig benutzt. Aber eine ohne Strom tut es ehrlich gesagt auch, gerade wenn man nur mal eine Zitrone für das Salatdressing benötigt, daher haben wir beide Varianten. Die Handzitruspresse ist aus Glas, was mir eigentlich lieber ist, weil Säure Kunststoffe anlöst.

 

Reinigen des Gerätes dauert länger als Nutzdauer

Unsere Küchenmaschine steht die meiste Zeit herum, auf sie könnte ich locker verzichten. Die Chromteile sehen nett aus, aber nur wenn sie staubfrei sind, und das sind sie fast nie. Das aufwendige Reinigen nach dem Kochen schreckt mich ehrlich gesagt meistens ab, sie überhaupt erst zu benutzen. Außerdem lassen sich manche Dinge in der Küche einfach viel besser mit dem Messer zerkleinern. Rotkraut schnippele ich übrigens auch selbst, mit unseren scharfen japanischen Gemüsemessern geht das ziemlich gut. Schlimm finde ich es, wenn sogar Zwiebeln elektrisch gehackt werden, denn bei diesem Vorgang werden sie bitter, also bringt dieser „Helfer“ keinen wirklichen Genuss. Nach einmal Zwiebelhacken ist das Teil dann zu nichts mehr anderem Nutze, weil Nüsse, Schokolade, etc. sonst nach Zwiebel schmecken, was einem Kuchen nicht gerade eine leckere Note verleiht.

 

Überflüssig, unfunktionell, nervtötend

Völlig überflüssig bewerte ich z.B. Eierkocher. Das Kochergebnis dieses Küchenhelfers konnte mich bisher nie überzeugen, fast alle Eier, die mit dem elektrischen Eierkocher zubereitet wurden, fielen im Kochergebnis durch. Wir hatten früher selbst einmal ein solches Gerät, es war ein Geschenk, aber nach einigen Kochversuchen hatte er nur noch ein stilles Dasein im Schrank, bis wir es letztendlich entsorgt hatten. Entweder werden die Eier zu hart oder zu weich, appetitlich wurden sie nie damit. Wenn das Eiweiß so schwabbelig ist, vergeht mir regelrecht der Appetit am frühen Morgen. Ich schwöre aufs Eierkochen im Kochtopf, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich kann nicht verstehen, dass die Leute an so etwas Freude haben. Außerdem hat mich immer der Geruch nach dem Eierkochen gestört. Die beschichtete Platte im Gerät, auf dem die Eier im Einsatz platziert werden, riecht für meinen Geschmack ziemlich unangenehm. Für mich noch ein Pluspunkt für das altmodische Kochen im Topf.

 

Starwars in der Küche

Mikrowellengeräte sind so ein Thema für sich. Sie haben in punkto Strahlenbelastung keine reine Weste, allerdings versucht die Industrie, negative Studienergebnisse immer sofort zu relativieren. Bei uns kommt ein solches Gerät jedenfalls nicht mehr zum Einsatz. Bio kaufen und in die Mikrowelle stopfen, das passt auch nicht ganz zusammen. Gesund und schonend kochen ist durch keine Strahlenschleuder zu ersetzen. Da kann die Industrie relativieren wie sie will.

 

Geld, Ressourcen und Energie sparen durch Verzicht

Es gibt noch jede Menge andere Energie-Schlucker, die man meiner Meinung nach nicht unbedingt sein Eigen nennen muss: Sandwich-Toaster, Toast-Ofen, Popcorn-Automat, Handstaubsauger usw. Die Liste lässt sich noch um ein Vielfaches ergänzen.

 

Der Gipfel unter den überflüssigen Küchenhelfern ist für mich der elektrische Dosenöffner. So ein Teil hat zum Glück niemals Einzug in unsere Küche gefunden. Dieses Elektrogerät finde ich nach wie vor äußerst überflüssig, nicht nur weil es bei uns kaum Anlass zum Dosen öffnen gibt, es geht nichts über frisch zubereitete Speisen, sondern weil ich finde, diese Tätigkeit lässt sich wunderbar mit einem herkömmlichen Dosenöffner bewerkstelligen, ohne hierfür sinnlos Energie zu verschwenden. Bei der Vielzahl der hier genannten Strom-Fresser in der Küche könnte man annehmen, es gäbe den Strom zum Nulltarif und wir müssten nicht auf Umweltbelange Rücksicht nehmen. Bei den Glühbirnen haben viele Haushalte auf Energiesparlampen umgestellt, beim Thema Elektrogeräte in der Küche sieht die Öko-Bilanz weit aus schlechter aus.

 

Endet das Umweltbewusstsein an der Küchentür?

Nicht nur der Stromverbrauch bei Benutzung der genannten elektrischen Küchenhelfer lässt deren Ökobilanz ins Negative abrutschen, um diese objektiv zu bewerten, muss man die Herstellung mit einbeziehen. Dabei werden unnötigerweise wichtige Ressourcen verschwendet, angefangen von Rohstoffen und Energie beim Produktionsprozess, außerdem belasten die Transportwege zum Handel und in die privaten Haushalte zusätzlich die Umwelt. Besonders bedenklich sind auch die Antiflammschutzmittel, die durch Elektrogeräte ausgasen und nahezu in jedem Haushalt über Belastungsgrenze zu finden sind. Ihre Toxizität und Halbwertzeit sind hoch. Bei manchen Küchenhelfern wie Quirls, die schnell laufen müssen mit hoher Drehzahl, kann man die giftigen Chemikalien deutlich riechen.

 

Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende, denn irgendwann gibt jedes Elektrogerät einmal den Geist auf und zu guter letzt ist es dann nur noch Elektroschrott, mit weiteren negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Ganz abgesehen davon, dass die Gesundheit der Bevölkerung unter dem weit verbreiteten Bewegungsmangel schwer ins Strudeln kommt, kann man z. B. beim Käsereiben und anderen Betätigungen in der Küche durch tatkräftiges Handanlegen seine eigene Fitness-Bilanz ein wenig aufpeppen und somit sein Essen ohne schlechtes Gewissen genießen.

 

Die kluge Hausfrau hält Schritt mit der Zeit

Die Lebenshaltungskosten sind auf dem steigenden Ast, doch wir können sie durch vorausschauendes Handeln, wie z. B. durch intensives Energiesparen, gezielt reduzieren und durch eine Vielzahl kleiner Maßnahmen sogar dazu beitragen, den Klimawandel einzudämmen. Viele von Euch denken wahrscheinlich, die Erderwärmung geschieht nur durch Autoabgase und Industrieanlagen, aber jeder von uns hat seinen Anteil daran, daher sollten wir alle versuchen, alles zur Verbesserung der ernst zu nehmenden Situation zu unternehmen.

 

Die unter Euch, die glauben, ohne die elektrischen „Helfer“ nicht auskommen zu können und nicht wissen, wie sie „ohne“ ein Gericht zubreiten sollen, fragt Omi, sie freut sich und wird Euch bestimmt manchen wahren Küchenhelfer aus ihrem Fundus mit großer Freude zeigen.

 

Eure Patty


14 Kommentare zu “Umweltbewusstsein und Energiesparen in der Küche”

  1. Oscar 21. Juli 2008 um 21:07

    Tja, dass Umweltbewusstsein durch Energiesparen in der eigenen Küche locker erreicht werden kann, wird uns allen durch Deine Energiespartipps mal wieder so richtig ins Bewusstsein gerückt, Patty.

    Super Anregungen, ich werde mit meiner Frau am Wochenende gleich mal die Küche ausmisten, ich wette wir haben auch jede Menge Energieverschwender im Schrank stehen, die niemand wirklich braucht.

  2. Molly 22. Juli 2008 um 06:57

    Recht hast Du Patty, wenn Du die überflüssigen Stromfresser in der Küche aufzeigst und uns zum Energiesparen anregst. Schließlich ist der Beitrag eines jeden einzelnen wichtiger denn je. Überflüssige Elektrogeräte, die sich nicht wirklich als wahre Küchenhelfer herausstellen, hat sicher jeder Haushalt Platz verschwendend in den Küchenschränken.

    Mach uns ruhig Druck und rege uns auch weiterhin mit Deinen informativen Blog-Berichten zu einem besseren Umweltbewusstsein an.

  3. Babsi 22. Juli 2008 um 15:28

    Ich habe kaum welche der hier aufgeführten Elektro-Haushaltsgeräten. Ich koche gerne, aber mit einem Zwiebelhacker kann man mich aus der Küche jagen, da stellen sich mir die Nackenhaare. Ich lege Wert auf scharfe Messer, mein Freund übrigens auch, und da braucht man keine Stromfresser, deren Arbeitsergebnisse meist fragwürdig sind.

    Nein, da bleibe ich meiner Linie treu und sage „Selbst ist die Frau“ und werke eigentlich in meinem Reich so, wie Patty uns empfohlen hat.

  4. Andrea 24. Juli 2008 um 21:24

    Die meisten Küchengeräte nimmt man am Anfang wenn die neu sind häufig in Gebrauch, nachher stehen sie die meiste Zeit unnütz im Schrank herum. Bei manchen Leuten ist es auch Prestige, die Hauptsache die Geräte machen in der Küche was her, der Rest ist zweitrangig. Ich zähle auch eher zu denjenigen, dies selbst Hand anlegen.

  5. Daniel 26. Juli 2008 um 22:00

    Ich lege großen Wert auf scharfe Messer in der Küche, da braucht man keine überflüssigen Hacker und sonstiges Schnitzelwerk – selbst ist der Mann.

    Stolz bin ich auf mein neues japanisches Kochmesser, dass mir meine Freundin kürzlich geschenkt hat. Das Schneiden geht damit wunderbar.
    Mit den von Patty beschriebenen Küchenhelfern kann ich mich beim besten Willen nicht anfreunden, alles unnötiges Zeug, sorry, aber solides Werkzeug in der Küche macht so manches durch die Werbung angepriesenes Gerät völlig überflüssig.

  6. Sunrise 29. Juli 2008 um 09:18

    Englische Freunde von mir haben sich vor Jahren alte Cottages gekauft. Keiner hat sie kaputt saniert, sie haben alles so authentisch gelassen wie es nur geht und so schöne Küchen wie auf Eurem Bild gehören da auch dazu. Einen elektrischen Mixer oder Zwiebelschneider habe ich da nie gesehen, das hätte auch wie ein Witz ausgesehen. Meine Freunde sind immer auf traditionellen Flohmärkten auf der Spur nach alten tollen Gerätschaften und hüten sie wie Schätze. Es gilt als schick ohne Strom auszukommen.

    Sie sind keine Hippies, sondern ganz etablierte, gut situierte Geschäftsleute, die umweltbewusst sind und an Traditionen hängen.

  7. Bernhard 30. Juli 2008 um 16:28

    Bei mir in der Küche stehen nur ein Herd mit Backofen, eine Mikrowelle, Kaffeemaschine, Wasserkocher und ein Mixer. Mehr braucht man nicht zum Kochen. Alle anderen elektrischen Geräte stehen sowieso in den meisten Küchen die meiste Zeit nutzlos herum. 😉

  8. Sonyboy 1. August 2008 um 15:28

    Meine Oma hat früher Wirsing durch die Hand-Mühle gedreht und der schmeckte hervorragend. Wirsing, der mit der elektrischen Küchenmaschine zerhäckselt wirde, schmeckt einfach nicht, weil die Pflanzenfasern dabei sozusagen zerfetzt werden.

    Dann lob ich mir den Wirsing, der mit dem Messer einfach nur gehackt, oder in feine Streifen geschnitten und dann zubereitet, wird.

    Man kann so viel Strom sparen und dadurch wesentlich genüsslicher Essen. Probiert es aus, Ihr werdet sicher einen Unterschied erkennen.

    Man kann gewiß noch mehr solcher Beispiele anführen. Vielleicht habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht.

  9. Marcel S. 4. August 2008 um 10:08

    Jeder Beitrag zu einem besseren Umweltschutz ist wichtig und jeder von uns sollte überlegen, wie man den Umweltschutz in den Alltag integrieren kann. Überflüssige Küchengeräte sind vollkommen out. Man sollte sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren und nicht alles der Technik überlassen. Wozu haben wir Kraft und Hände? Unsere Fähigkeiten sind doch regelrecht am Verkümmern. Der weitverbreitete Bewegungsmangel trägt dazu bei, dass z. B. Rückenprobleme zur Volkskrankheit geworden sind. Kinder sind heutzutage nicht einmal mehr dazu fähig, einen Purzelbaum zu turnen.

    In unsere Küche kommen mir keine überflüssigen Gerätschaften, die dann den Platz in der Küche verschwenden. Die meisten Neuheiten werden doch nur am Anfang benutzt, später stehen sie nur herum.

    Der Aspekt der Umweltbelastung während des Produktionsverfahrens sowie bei der irgendwann anstehenden Entsorgung, hat Patty gut erkannt.

    Solche Berichte, die Aufzeigen, wo Umdenken angesagt ist, erachte ich als besonders wichtig.

    Mach weiter so Patty, Du hast schon einige gute Umwelt-Blogs verfasst.

  10. Patty Paris 7. August 2008 um 21:45

    Ich find’s super, dass Ihr auch ökologisch denkt und keine „Konsumheini’s“ seid. Was gönnen ist ok, aber lauter unnützes Zeug anhäufen und Schrankleichen produzieren, das ist wirklich nicht mehr zeitgemäß.

    An so einem alten Cottage in England hätte ich auch Spass Sunrise:) Na ja, ich häng hier fest, aber träumen darf man und vielleicht ein Urlaub…

    Bis bald Freunde,
    Eure Patty

  11. Gismo 1. September 2008 um 23:06

    Also ein Konsumheini bin ich ganz gewiss nicht, ehr im Gegenteil. Unnötige Haushaltsgeräte und Strom- und Platzverschwender kommen mir nicht ins Haus. Ich kaufe mir immer hochwertige Produkte, angefangen vom Messerblock bis hin zu gescheitem Kochgeschirr. Elektorgeräte versuche ich immer zu vermeiden, ich mache nach Möglichkeit alles selber.

    Gruß Gismo

  12. Gabriel 5. November 2009 um 15:15

    Großes Lob! Der Artikel gefällt mir sehr! Ich habe schon seit langem alle unnötige, unbrauchbare Hausgeräte in den Keller geworfen! Ich hab schon geplant sie zum Recycling geben aber dafür konnte ich bis jetzt keine Zeit.

  13. Heizkosten sparen 25. April 2010 um 19:02

    Nun ja, neu muß nicht unbedingt besser heißen. Aber daß die Industrie irgendwann mal ein elektrisches Messer erfinden mußte, ist ja klar. Schließlich hält ein herkömmliches Messer (gut Qualität vorausgesetzt) eine kleine Ewigkeit. Was sollen die dann verkaufen?
    Im Normalfall tut es ein gutes Fleischmesser um den Sonntagsbraten zu schneiden, und dies ganz ohne Stromverbrauch…

  14. Thermografie Bremen 21. Februar 2012 um 09:44

    Hallo zusammen! Besten Dank für den interessanten Artikel und die ebenso spannenden Kommentare. Ich versuche in jedem Bereich so gut wie es geht zu sparen. In der Küche nutze ich beispielsweise immer die Restwärme meiner (leider recht alten, weil gemietete Einbauküche) Kochplatten und meines Ofens – ich stelle also einige Minuten früher aus, das reicht aber absolut. Außerdem Heize ich den Ofen nicht vor und koche beispielsweise Kartoffeln und Blumenkohl mit recht wenig Wasser, da der heiße Wasserdampf zum Garen ausreicht. Nachahmer erwünscht.
    Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium

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