Bisphenol A – EU-weites Verbot in Babyflaschen

Mehr Sicherheit für Babies

Am 1. März 2011 tritt in der Europäischen Union ein Verbot in Kraft, mit dem der Einsatz von Bisphenol A (BPA) bei der Herstellung von Babyflaschen untersagt wird. Die Verwendung von BPA ist bei Babyflaschen aus Kunststoff weit verbreitet. Das Verbot geht auf eine Ende Januar angenommene EU-Richtlinie (2011/8/EU) zurück, mit der ab dem 1. Juni 2011 auch untersagt wird, BPA-haltige Babyflaschen in Verkehr zu bringen oder in die EU einzuführen. Die Industrie zieht bis zu diesem Zeitpunkt mit BPA belastete Babyflaschen auf freiwilliger Basis vom Markt zurück und ersetzt sie durch sicherere Produkte. Diese freiwillige Maßnahme soll Mitte 2011 abgeschlossen sein. Die Mitgliedstaaten müssen nun die Europäische Kommission über die nationalen Rechtsvorschriften informieren, mit denen sie die Anforderungen der Richtlinie umsetzen wollen.

John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, sagte dazu: „Der 1. März 2011 stellt einen Meilenstein bei unseren Bemühungen dar, die Gesundheit der EU-Bürger zu schützen. Besonders, wenn es um unsere Kinder geht, folgen wir dem Vorsorgeprinzip. Da es bisher nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Belastung mit Bisphenol A für Säuglinge schädlich ist, ist die Kommission zu dem Schluss gekommen, dass sie in diesem Bereich aktiv werden muss. Auf diese Weise soll die am stärksten gefährdete Personengruppe, d. h. die Säuglinge, immer weniger dieser belastenden Substanz ausgesetzt werden.”

Was ist BPA?

Bei Bisphenol A handelt es sich um ein organisches Molekül, das für Polykarbonat-Kunststoffe verwendet wird, die dann bei der Herstellung von Babyflaschen aus Kunststoff ihren Einsatz finden.

Wenn solche Kunststoffbehälter bei hohen Temperaturen erhitzt werden, können kleine Mengen von BPA in die Lebensmittel – bei Babyflaschen also in die Milcher- satznahrung – übergehen.

Die Fähigkeit, BPA abzubauen, entwickelt sich bei Säuglingen in den ersten sechs Monaten erst nach und nach. In dieser Zeit sind sie aber der Substanz am stärksten ausgesetzt, besonders, wenn sie nur Milchersatznahrung in Babyflaschen erhalten.

Hintergrund

Ende März 2010 hat die dänische Regierung vorübergehend den Einsatz von BPA bei der Herstellung von Materialien aus Kunststoff untersagt, die mit Lebensmitteln für Kinder im Alter von bis zu 3 Jahren in Berührung kommen. Die Kommission hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gebeten, eine Stellung- nahme zu den von Dänemark angegebenen Gründen für ein BPA-Verbot abzugeben.

Im Juli 2010 hat Frankreich ebenfalls angekündigt, Herstellung, Ein- und Ausfuhr sowie Inverkehrbringen von Säuglingsflaschen, die BPA enthalten, vorübergehend zu untersagen.

Die EFSA legte im September 2010 ihre Stellungnahme vor. Sie schloss, dass eine tägliche Aufnahmemenge von Bisphenol A bis zu 0,05 mg/kg Körpergewicht pro Tag unbedenklich sei. Die Belastung läge bei allen Bevölkerungsgruppen unterhalb dieses Wertes. Nach Angaben des EFSA-Gremiums haben sich jedoch einige Fragen im Hinblick auf mögliche Auswirkungen von BPA insbesondere auf Säuglinge ergeben. Bis aussagekräftigere Daten zu den Bereichen vorliegen, in denen noch Unsicherheit besteht, ist dieser Aspekt laut EFSA weiter zu beobachten.

Weitere Informationen finden Sie unter: Richtlinie 2011/8/EU

Literatur:

Europäische Kommission, Bisphenol A – ab nächste Woche EU-weites Verbot in Babyflaschen, 25. Jan. 2011


2 Kommentare zu “Bisphenol A – EU-weites Verbot in Babyflaschen”

  1. Bisphenol A - Verbot in Babyflaschen - DasElternforum.de 3. März 2011 um 10:50

    […] A – Verbot in Babyflaschen Guten Tag, ich habe auf einer Seite gelesen, das Bisphenol A nun in Babyflaschen verboten ist . Ich bin damals auch mit der Kunststofflasche aufgezogen worden […]

  2. Bisphenol A Verbot in Babyflaschen! 3. März 2011 um 13:51

    […] in Babyflaschen! Hallo, seit kurzem gilt das Verbot von Bisphenol A in Babyflaschen (Quelle: Bisphenol A). Trotzdem werde ich keine neuen Babyflaschen kaufen, da ich denke das es sich hier um eine Masche […]

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