Was bedeutet MCS? Ein Film zeigt es

MCS raubt die Lebensqualität

Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist eine schwer vorstellbare Krankheit, wenn man nicht selbst betroffen ist. Dass ein wunderbar duftendes Parfüm einem Mitmenschen starke Schmerzen zufügen kann, oder ihn sogar bewusstlos werden lässt, wer weiß das schon? Aufklärung über Chemikalien-Sensitivität ist daher ungeheuer wichtig, vor allem wenn man bedenkt, dass ca. 15% der Bevölkerung auf minimale Konzentrationen von Chemikalien reagiert, die im ganz normalen Alltag anzutreffen sind.

Eva Caballé, eine junge Spanierin, wurde auf ihrer Arbeit als Buchhalterin krank. Sie ist so stark chemikaliensensibel, dass sie sich nur noch in ihrem Haus aufhalten kann. Den ganzen Tag über müssen Luftreiniger laufen und ihre Familie kann sie nur durch die Terrassentür sehen oder am Telefon sprechen. Spuren von Chemikalien, die in der Kleidung anderer haften, lösen bei ihr schlimme Zusammenbrüche aus. Trotz dass Eva so krank ist und oftmals nicht aus dem Bett aufstehen kann, ist sie eine Aktivistin geworden, die sich dafür einsetzt, dass Näheres über die Krankheit in der Allgemeinbevölkerung bekannt wird. Eva und ihr Mann David haben viel für spanische MCS-Kranke getan, indem sie in Radio, Fernsehen und in Interviews in Zeitungen über Chemikalien-Sensitivität berichtet haben und den Blog „No Fun“ betreiben. Als die junge Frau ein Buch über MCS veröffentlichte, folgte Interview über Interview, die ihr Mann gab, weil Eva selbst zu schwach dafür ist. Gestern kam eine E-Mail und es gibt eine weitere gute Nachricht:

Eva Caballé, 24. Oktober 2010:

Im November 2009 wurde ich von Carne Cruda, einem Spanischen Radioprogramm zu einem Interview über Multiple Chemical Sensitivity eingeladen und einer der Zuhörer, der Videofilmer Víctor Moreno war derart betroffen, dass er kurz danach zu mir Kontakt aufnahm. Er teilte mir mit, dass er einen Kurzfilm über MCS machen möchte, der uns helfen soll, möglichst viele Leute über diese schreckliche Krankheit zu informieren. Er wollte wissen, was ich davon halte und ob ich mich an der Arbeit beteiligen möchte. Natürlich versicherte ich ihm, dass er und sein Team auf mich zählen können, wenn das gewünscht ist.

Im März begannen sie „The birds of the mine“ (‚Die Vögel aus der Kohlenmine‘) aufzunehmen, der erste Kurzfilm über Multiple Chemical Sensitivity in Spanien. Nun können wir endlich den Trailer präsentieren und ankündigen, dass die Erstaufführung im Dezember sein wird. Zu Beginn des Projektes graute es mir davor, das Script zu lesen, da sie wissen wollten, was ich davon halte. Danach sah ich einige Szenen der Aufnahmen und ich kann versichern, dass der Film sehr, sehr beeindruckend ist, wie man auch am Trailer erkennen kann.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 25. Oktober 2010

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